Urlaub 2012

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Urlaubsplanung 2012: Radweg Berlin-Kopenhagen in entgegengesetzter Richtung von Rostock nach Berlin und von dort auf dem Spreeradweg nach Lawalde. Dazu mit dem Zug nach Rostock und von dort starten.

   Sonntag 24.06.2012
Erste Etappe
geplant: Rostock Hbf. - Bützow ca. 36,2 km; gefahren: Rostock Hbf. - Bützow 36 km

Wetter trocken, ca. 8 - 10°C
Aufstehen früh 03:30 Uhr. Abfahrt um 4:30 Uhr mit dem Auto nach Dresden, zum Hauptbahnhof. Alles super geklappt. Nach kurzer Wartezeit kommt der ICE. Wir laden die Räder und Anhänger in den Zug, suchen uns Sitzplätze und kurz darauf ging es los Richtung Norden. Die Fahrt war wenig aufregend. Nur das Wetter wird, je näher wir dem Ziel kommen, immer mieser. Der Himmel bewölkt sich und es beginnt zu regnen. Als sich der Zug dem Bahnhof Bützow nähert, überlegen wir schon auszusteigen, um gleich in Bützow zu starten. Wir verwerfen den Gedanken wieder. Der Zug ist ganz pünktlich um 11:53 Uhr in Rostock. Wir laden unsere Sachen auf den Bahnsteig und legen unsere Regensachen an. Aus dem Bahnhof zu kommen erweist sich, wie immer bei der Bahn, als schwierig. Die Fahrstühle auf dem Bahnhof hat wahrscheinlich ein Hobbit entworfen. Die sind so klein, dass man sein Zeug gar nicht mit einem Mal weg bekommt. Irgendwie schaffen wir es doch auf den Vorplatz zu kommen. Dort legten wir noch die Überschuhe und Regencapes an, fragen eine Taxifahrerin nach dem Weg Richtung Bützow und los ging es. Es regnet unaufhörlich und die Temperatur liegt bei ca. 13°C.

In der Südstadt müssen wir erstmal schauen ob wir auch in die richtige Richtung fahren. Es war die richtige und so setzen wir die Fahrt fort. Auf dem Biestower Damm halten wir das erste Mal an, um zu rauchen und noch mal  die Sachen zu ordnen. Der Regen läßt leider noch nicht nach. Es bleibt uns aber nichts übrig, wir müssen zu unserem ersten Zielpunkt nach Bützow. Das Streckenprofil ist relativ harmlos es geht kaum bergauf, so wie man es vom Norden gewöhnt ist.

Wir fahren weiter. Die Tour führt wie geplant über Huckstorf, Schwaan, Letschow und ein paar andere Dörfer nach Bützow. Der Regen hört eigentlich die ganze Zeit nicht auf. Auch die Temperaturen sind nicht wirklich wie im Sommerurlaub. In Bützow angekommen finden wir recht schnell unsere geplante Übernachtungsstelle. Allerdings ist der Platz durch den Dauerregen völlig durchnässt und es steht auch teilweise das Wasser auf der Wiese. Wir sehen ein paar, auf Anhängern gebaute, Hütten und denken: “Wenn so eine Hütte frei ist, nehmen wir die zum Übernachten.” Wir haben das Glück und können so eine Hütte beziehen. Nach dem Bezug der Unterkunft entledigen wir uns der nassen Sachen und kochen uns einen heißen Kaffee. Zum Abendbrot gibt es eine heiße Suppe, daran anschließend eine ausgiebige Dusche und dann in die Schlafsäcke schlüpfen und schlafen.

Montag, 25.06.2012
Zweite Etappe
geplant: Bützow - Jabel ca. 79 km; gefahren Bützow - Linstow ca. 60 km

Die Nacht verbringen wir gut. Die Schlafsäcke haben uns warm gehalten. Das Wetter hat sich zum Vortag nicht gebessert. Wir frühstücken in aller Ruhe und planen den Tag. Eigentlich wollen wir heute bis Jabel kommen. In Anbetracht des “schönen” Sommerwetters sagen wir uns, wir fahren soweit wir kommen und suchen uns dann spontan eine Möglichkeit zum Übernachten. Gegen 10:00 Uhr starten wir. Es regnet immer noch und der Wind ist teilweise recht böig. Der erste Teil der Strecke führt rechts neben dem Güstrower Damm entlang Richtung Güstrow. In Güstrow angekommen hört es kurzzeitig auf mit regnen. Am Kaufland essen wir asiatisch zu Mittag. War sehr lecker und preiswert.

Nach dem Essen, mal nicht im Regen, fahren wir kurz weiter. Es dauert aber nicht lange bis es wieder anfängt zu regnen. Entlang am Ufer des Inselsees geht es Richtung Krakow am See. Als wir durch Krakow fahren fängt es an zu schütten. Da merken wir, dass wir es nicht bis nach Jabel schaffen werden. Also Karte zur Hand nehmen und Unterkunft suchen. Wir fahren demzufolge nicht um den Krakower See herum, sondern wählen die Strasse direkt über den See, um ca.
3 km nach dem See in Richtung Zietlitz abzubiegen. Im Bikeline Buch ist das dortige Landhaus als Bett und Bike Unterkunft ausgewiesen. Leider nennt die Dame im weißen Blüschen den doppelten Übernachtungspreis und gibt uns nur allzu deutlich zu verstehen, dass wir nicht willkommen sind. Also weiter. In der Nähe von Linstow befindet sich in unmittelbarer Nähe das Van der Valk Ferienressort. Das ist uns aber zu groß. Jetzt wird die Zeit langsam knapp. Wenn wir auf den nächsten Kilometern keine Möglichkeit zum Übernachten finden, müssen wir wild campen.

Zügig bei Van der Valk vorbei, über die Autobahn und nach Linstow. Den Ort durchqueren wir schnell, um weiter zu kommen. Ca. 1 km nach Linstow kommen wir zur Pension “Alte Poststation” in Bornkrug. Wir halten an und machen einen Rundgang. Von außen sieht die Pension sehr gut aus. Leider ist die Tür verschlossen. Zufällig kommt gerade eine junge Familie um die Ecke. Sie fragen uns ob wir etwas suchen. Nachdem wir unseren Übernachtungswunsch geäußert haben, sagen sie uns, dass eigentlich Ruhetag ist. Aber wegen des schlechten Wetters ist der Betreiber der Pension im Haus. Wir sollten mal am Hintereingang klopfen. Wir tun wie uns geheißen. Der Herr Korinth hat uns, trotz Ruhetag, mit offenen Armen empfangen. Wir können sofort im Wäscheraum unsere nassen Sachen ablegen und dann unsere Fahrräder unterstellen und im Anschluss unser Zimmer beziehen. Es ist wunderbar endlich im Trockenen zu sein. Nachdem wir uns etwas akklimatisiert haben, bekommen wir auch noch ein sehr wohlschmeckendes Abendbrot und natürlich ein Hefeweizen. Nach dem Schlemmermahl gehen wir uns duschen, dann ins Bett kuscheln, ein bisschen fernsehen und dann schlafen.

Dienstag, 26.06.2012
Dritte Etappe
geplant: Jabel - Wesenberg 71 km; gefahren: Linstow - Dalmsdorf 65,5 km

Aufstehen um 07:00 Uhr. Das Wetter ist unverändert trüb, regnerisch und kalt. Zum Glück sind, bis auf die Schuhe, unsere Sachen über Nacht abgetrocknet. Beim Frühstück beraten wir uns wie es weiter gehen soll. Wenn es an diesem Tag wieder so schüttet wollen wir versuchen von Waren mit dem Zug Richtung Berlin und dann nach Cottbus zu fahren. Dort soll das Wetter deutlich besser sein. Da es aber im Augenblick mal nicht regnet, fahren wir los Richtung Waren. Wir fahren eine Abkürzung durch den Wald und treffen kurz danach wieder auf den Radweg. Es fährt sich gut und wir kommen gut voran, da der starke Wind heute in unserem Rücken ist. In Waren können wir, beim Aldi, unsere leeren Flaschen gegen Volle tauschen. Gegenüber ist ein Würstchenstand. Dort trinken wir einen Kaffee und essen eine leckere Bratwurst. Da es schon eine ganze Weile nicht regnet, lassen wir den Plan, mit dem Zug zu fahren, endgültig fallen. Die Fahrt führt am Ufer der Müritz durch Waren. Wir halten an, um ein Foto zu schießen. Plötzlich kracht es neben uns und Ines ihr Fahrrad liegt im Dreck. Der Lenker war umgeschlagen und durch die plötzliche Gewichtsänderung, ist der Ständer abgebrochen. Wir suchen uns einen Fahrradladen und finden “Harry Hurtig” (heißt wirklich so). Wir koppeln den Anhänger ab, entladen das Fahrrad und bringen es in den Laden. Dort wird für “lächerliche” 30,- € ein neuer Ständer montiert. Der hält immerhin bis zum dritten Abstellen des Fahrrades.

Der weitere Verlauf ist wenig ereignisreich. Allerdings ist das Streckenprofil sehr abwechslungsreich, d. h. es geht ständig bergauf und bergab. Etwa 2 km vor Dalmsdorf trinken wir noch unseren Nachmittagskaffee. In Dalmsdorf angekommen, finden wir, in der Nähe des Ortseinganges, einen Kanuverleih, “Kanu Hecht” mit Fassbungalows, Wohnwagen und Zeltplatz. Wir halten an und erkundigen uns nach Übernachtungsmöglichkeiten. Man bietet uns Alles an und wir entscheiden uns für die Fassübernachtung, da sich diese im Preis kaum von der Zeltübernachtung unterscheidet. Nach dem Einräumen, lädt uns der Besitzer zum Abendessen ein. Es gibt Bratkartoffeln mit Sauerfleisch (sehr lecker zubereitet von der Frau des Hauses) und wir trinken noch ein Bierchen dann gehen wir duschen und ab in die Schlafsäcke. Noch ein kleines Einschlafbierchen und dann schlafen.

Mittwoch, 27.06.2012
Vierte Etappe
geplant: Wesenberg - Zehdenick 56 km; gefahren: Dalmsdorf - Zehdenick 78,4 km

07:00 aufstehen. Ich habe ganz gut geruht. Leider hat mein Schatz Rückenschmerzen (harte Bank im Fass) und wohl einen Fassfloh im Schlafsack, eine Vermutung welche sich später noch als Tatsache herausstellen wird. Waschen, frühstücken, packen, noch ein Abschiedsfoto und dann los. Das Wetter geht so. Es ist bewölkt aber trocken. Temperatur ungefähr 13°C. Zwischen Dalmsdorf und Babke geht es durch ursprüngliche Natur mit Seeadlerhorst und moorartigen Tümpeln mit Totholz.

Weiter führt uns der Weg nach Wesenberg. Wir verlassen kurz den Radweg, um im Zentrum etwas zu essen. Bei einem Bäcker mit Imbiss. Mit Knacker, Gulaschsuppe, Makronentörtchen und Kaffee stärken wir uns. Wir sitzen draußen und wie es der Teufel will, fängt es natürlich wieder an zu regnen. Wir essen in Ruhe zu Ende, ziehen die Regencapes über und die Fahrt geht weiter. Bis Wustrow regnet es ununterbrochen. Dann hört es auf und wir können die Capes endlich wieder ablegen. Da wir uns Fürstenberg nicht antun möchten, biegen wir kurz entschlossen vom Radweg ab und fahren über Zootzen, um in Bredereiche wieder auf den Radweg zu treffen. Ersparnis ungefähr 4 km dafür fast ständig bergauf. Nächster Halt ist in Dannenwalde (bekannt für die Raketenkatastrophe der Roten Armee anno 1977). An einem Imbiss, direkt am Radweg, nehmen wir unseren Nachmittagskaffee, dazu eine Bockwurst und für Papa ein Eis. Gegen 16:30 Uhr nehmen wir die letzten 15 km des Tages unter die Räder. Kurz vor dem Zeltplatz durchqueren wir den Ziegeleipark Mildenberg. Bis 1990 die größte Ziegelei Europas, befindet sich dort jetzt ein technisches Museum. Da die alten Ringöfen noch stehen und die Technik aufgearbeitet ist, eine sehr interessante Sache. Kurz nach dem Ziegeleipark finden wir den Campingplatz. Der Empfang war sehr herzlich. Wir bekommen unseren Stellplatz zugewiesen und bauen das erste Mal, auf der diesjährigen Tour, unser Zelt auf. Dann gehen wir ein Matjesbrötchen (lecker) essen und ein Hefe trinken. Da der Platz ein Naturcampingplatz ist, gibt es weder warmes Wasser noch Duschen. Dann fängt es wieder an zu regnen. Da wir einen Unterstand haben, ist es nicht so schlimm. Wir kochen uns noch ein Süppchen zum Abendbrot. Dann den Abwasch, machen und ab ins Zelt.

Donnerstag, 28.06.2012
Fünfte Etappe
geplant: Zehdenick - Berliner Forst ca. 59 km; gefahren: Mildenberg - Berliner Forst ca. 72 km

06:00 Uhr aufstehen. Im Vorzelt ist Mückenalarm. Als wir den Reißverschluss öffnen sehen wir keine Sonne, sondern nur Wolken und es fällt ein feiner Sprühregen, abartig das ist. Wir frühstücken unterm Dach und packen dann ein. Leider muss das Zelt nass eingepackt werden. Na, mal sehen, ob sich das Wetter noch bessert. Abfahrt so gegen 08:45 Uhr. In Zehdenick tauschen wir die leeren Flaschen gegen Volle aus. Wir fahren parallel zum Voßkanal, keine Steigungen, bis Liebenwalde und dann weiter, entlang des Oder-Havel-Kanals, bis Oranienburg. Das Wetter wird während der Fahrt immer besser. Die Sonne durchbricht die Wolken und es wird zusehends wärmer. Das Fahren macht nun richtig Spaß.  In Oranienburg essen wir an einem Imbiss eine Bratwurst. Der Weg führt am Ufer des Lehnitzsees weiter. Wir kommen in die ersten Berliner Vororte. Nach der Ruhe der letzten Tage, nervt der nun aufkommende Verkehr, der Lärm und die vielen Baustellen, schon ganz schön. Nur schnell raus aus Birkenwerder nach Hennigsdorf. Es wird immer wärmer. Da wir gut in der Zeit liegen, gehen wir in einem Restaurant, welches heute keinen Ruhetag hat, noch einen Kaffee trinken und eine Kleinigkeit essen. Der Radweg läuft jetzt mit dem Mauerradweg gemeinsam, Richtung Berlin. Kurz nach der ehemaligen Grenze finden wir den Zeltplatz. Wir werden sehr freundlich empfangen und bekommen einen schönen Platz, um unser Zelt aufbauen zu können. Zuerst breiten wir das Überzelt zum Trocknen aus. Da es schön warm ist, dauert es nicht lange und wir können komplett aufbauen. Danach gehen wir ausgiebig duschen. Nach dem Abendbrot nutzen wir das schöne Wetter und sitzen noch eine ganze Weile vor dem Zelt. Dann geht’s schlafen. Die anderen Zeltplatzbewohner schauen Fußball (WM Deutschland - Italien). Aber es geht trotzdem sehr ruhig zu.

Freitag, 29.06.2012
Sechste Etappe
geplant: Berlin - Burig ca. 60 km; gefahren: Berlin - Burig 65,7 km

06:00 Uhr sind wir nach einer ruhigen Nacht munter. Wetter ist schön und deutet darauf hin, dass es warm werden wird. Wir ahnen noch nicht wie warm. Frühstück und Abbauen (jetzt schon schwitz). Gegen 08:15 Uhr starten wir vom Zeltplatz. Wir wollen zum Rathaus in Spandau und dort auf den Spreeradweg. Jetzt nutzen uns die Bikeline - Bücher erstmal nichts. Also irgendwie orientieren und auch mal die Leute fragen. Klappt im Großen und Ganzen gut, die Passanten sind sehr nett und helfen, wenn sie können. Wir finden auf dem Weg noch einen Laden, um Vorräte zu ergänzen. Schließlich finden wir das Rathaus und suchen verzweifelt die Ausschilderung des Spreeradweges. Leider sind unsere Mühen vergebens. Wir fahren auf Geratewohl. Irgendwann finden sich die ersten Schilder und wir kommen entlang der Spree gut voran. Wetter, wie oben gesagt, sehr sonnig und fast zu warm. Es fährt sich gut und wir kommen schnell voran. Am Salzufer kommen wir auf die Strasse des 17. Juni. Nun weiter Richtung Ost, vorbei an der Siegessäule und dann zum Brandenburger Tor. Hier ist null Verkehr, da die Aufräumarbeiten, vom abendlichen Public Viewing, im Gange sind.

Am Brandenburger Tor herrscht das übliche, touristische Chaos. Schnell ein Bild schießen und weiter geht’s. Wir sind eigentlich zu schnell unterwegs, wollen aber diese “schöne” Metropole hinter uns bringen. An der Ecke Mühlenstraße und Oberbaumbrücke, unmittelbar nach der Eastside Galerie, nehmen wir einen kleinen Imbiss zu uns. Man kann ja dazu stehen wie man will, aber bei den Touristen, welche an der Eastside Galerie den Fotoapparat heiß laufen lassen, weiß wahrscheinlich mehr als die Hälfte nicht, was sie da auf Bild bannen. Na ja, muss jeder für sich entscheiden. Durch Friedrichshain-Kreuzberg geht es weiter. Mit der Fähre im Plänterwald geht es ans gegenüberliegende Ufer. Für die Überfahrt will der Guppy auch noch 5,- € von uns haben. Wiedermal denken wir daran, bei uns zu Hause mal die Quelle zuzustopfen, dann sitzen die Buletten auf dem Trocknen. Wir fahren durch die Wuhlheide nach Treptow-Köpenick. An der Kreuzung “An der Wuhlheide” - ”Spindlersfelder Strasse”, gibt es noch kurz Action, als ich nach rechts abbiege, anstatt erst die Kreuzung zu überqueren. Plötzlich finde ich mich auf einer Schnellstrasse wieder. Ich habe mich über die “freundliche” Begrüßung der Autofahrer (lautes Hupkonzert) riesig gefreut. Ich drehte in Ruhe um und schob mein Rad mit Anhänger den Autos entgegen. Am Ufer des Müggelsees gibt es Kaffee und für Vati ein leckeres Eis. Wir sind ganz froh, die Stadt nun verlassen zu haben. Die Sonne drückt den ganzen Tag. Bei uns machen sich schon die UV-Strahlen bemerkbar. In Erkner finden wir einen Kik und Ines kauft sich ein langes Shirt, um die Sonnenstrahlen von den Armen abzuhalten. Wir verfahren uns kurz, da die Beschilderung wieder fehlt. Schließlich kommen wir weiter und am Zeltplatz Burig-Jägerbude an. Der Platz ist ziemlich groß und wirkt etwas ungemütlich. Wir melden uns an und stellen das Zelt, am Ufer eines Spreearmes, auf. Wir sind ganz schön fertig. Die Fahrt durch die Stadt, bei dem Sonnenschein und ca. 34°C, hat geschlaucht. Wir gehen erst duschen und dann in die Platzgaststätte zum Abendessen. Es gibt leckeres Steak und für jeden zwei Hefeweizen. Zurück am Zelt hören wir so ein Rauschen. Dann sehen wir es, die Autobahn 10 liegt in unmittelbarer Nachbarschaft. Wir setzen uns noch ein bisschen auf die Bank und lassen den Tag ausklingen. Die Nacht schlafen wir gut. Die Geräusche der Autobahn hören wir kaum.

Samstag 30.06.2012
Siebente Etappe
geplant: Burig - Ranzig ca. 77 km; gefahren: Burig - Ranzig 80,8 km

In der Nacht um 04:00 das erste Mal wach. Austreten gehen und rauchen. Gegen 06:00 Uhr stehen wir auf. Es scheint ein schöner Tag zu werden. Beim Packen unserer Sachen hören wir ein leichtes Grollen. Wir gehen bezahlen, füllen unsere Wasserflaschen und los geht’s. Es kommt wie es kommen musste. Nach 1,3 km fängt es zur Abwechslung wieder an zu regnen. D. h. unsere Regencapes kommen wieder mal zum Einsatz. Wir überqueren die Autobahn und machen nach 6 km, in Hartmannsdorf, die erste Pause. Es regnet immer noch. Weiter geht die Reise bis in den nächsten Ort. Dort finden wir einen Netto-Markt und kaufen ein paar Vorräte. Da es immer noch wie verrückt regnet, holen wir die Karte raus, um zu sehen, wo wir uns befinden. Mit großem Schrecken stellen wir fest, dass wir uns verfahren haben. Zum Glück waren wir nicht allzu weit vom richtigen Weg abgekommen. Wir fahren zurück und bei Neu-Hartmannsdorf treffen wir wieder auf den richtigen Weg. Dann hört es auf zu regnen und es wird schön warm. Die Fahrt verläuft nun ohne Probleme und die Temperatur steigt weiter an. Anfang Fürstenwalde essen wir, im Restaurant “Marco Polo”, ganz lecker Nudeln. In Fürstenwalde ist die Beschilderung nicht sonderlich gut. Wir finden uns trotzdem gut zurecht. Vom Ortsausgang, bis zur Kehrsdorfer Schleuse, ist der Weg recht matschig. Kurz nach der Schleuse geht es auf Asphalt weiter. Wir kommen auf guten Wegen recht geschwind voran. Am Ortseingang von Beeskow hat irgendein Schlaupelz das Radwegschild verdreht. Wir finden den Weg aber laut Karte, stellen das Schild in die richtige Richtung und fahren weiter. Im Aldi kaufen wir neues Wasser, da wir auf Grund der hohen Temperaturen recht viel getrunken haben. In der schönen Altstadt von Beeskow trinken wir beim Bäcker eine Tasse Kaffee und essen jeder einen Eisbecher. Dann sind es nicht mehr viele Kilometer bis zum Zeltplatz in Ranzig. Wir werden sehr freundlich aufgenommen. Wir bauen auf. Dann geht Ines ein paar unserer Sachen waschen. Wir hängen die Wäsche auf und essen zu Abend. Dann beginnt es wieder zu regnen. Wir hängen schnell die Sachen in den Unterstand und verkriechen uns ins Zelt. Die Nacht wird, gerade für mich, sehr ungemütlich. Es ist ein richtiges Unwetter aufgezogen. Es regnet immer stärker und das Gewitter ist auch ziemlich heftig. Der Wind frischt so sehr auf, dass ein paar vereinzelte Äste auf unser Zelt krachen.

Sonntag 01.07.2012
Achte Etappe
geplant: Ranzig - Spreewald ca. 70 km; gefahren: Ranzig - Leipe 79,5 km

Ich bin ganz froh, dass diese Nacht endlich vorüber ist. Der Regen hat aufgehört, das Gewitter ist weiter gezogen. Wir müssen trotzdem unsere Sachen teilweise nass einpacken. Während wir packen, kommt die Sonne raus. Wir cremen uns vorsichtshalber ein und starten gegen 08:45 Uhr Richtung Spreewald. Das Streckenprofil ist super. Kommen recht schnell voran. Wir versuchen alle 10 km eine Trink- und Rauchpause einzulegen. Es erstaunt, wie schnell bei schönem Wetter,
10 km vorbei sind. Um 11:45 Uhr essen wir in Neuendorf am See zu Mittag. In Leibsch hat wieder einmal die Intelligenz zugeschlagen. Irgendein Brot hat mit dem Auto den Wegweiser umgegeigt. Wir nehmen die Karte zur Hand und finden den richtigen Weg. Auf dem Radweg sieht man noch die Spuren der letzten Nacht. Überall liegen abgebrochene Äste auf dem Weg. Von Schlepzig bis Lübben führt der Radweg, für ca. 12 km, durch eine Teichlandschaft. Alles unbefestigter Weg und durch den Regen, der letzten Nacht, außerordentlich viele Pfützen. Zwischendurch legen wir auch die Regencapes an, da es wieder regnet. Kurz vor Lübbenau müssen wir über eine Brücke, die vielleicht für einen Radweg, ein wenig ungeeignet erscheint. Die Schiene für die Räder ist so knapp am Geländer, dass man das Rad sehr schräg halten muss oder gleich trägt. Die Anhänger müssen wir eh rüber tragen. Der darauf folgende Steg hat gar kein Geländer. Auf dem Markt in Lübbenau trinken wir Kaffee und essen ein Stück Kuchen. Auf Grund einer Strassenbaustelle fehlt die Beschilderung Richtung Leipe. Wir fragen uns durch und fahren entlang vom “Neuen Fließ” nach Leipe. Bis jetzt war noch nicht ganz klar, wo wir im Spreewald übernachten. Am Ortseingang von Leipe befindet sich der Spreewaldhof. Im Bikeline ist dort ein Zeltplatz angegeben. Laut Aussage vor Ort, allerdings nur für Paddler. Da das Wetter nicht gut aussieht, fragen wir nach einem Zimmer. Es ist noch etwas frei und wir checken ein. Nachdem wir das Zimmer bezogen haben, machen wir uns frisch. Während wir uns umziehen, fängt es natürlich wieder an zu regnen. Wir gehen zum Abendessen. Es schmeckte wirklich richtig lecker. Danach aufs Zimmer, etwas fern sehen und dann schlafen.

Montag, 02.07.2012
Neunte Etappe
geplant: Spreewald - Talsperre Spremberg ca. 63 km; gefahren: Leipe - Bagenz 62,5 km

Nach einer schönen ruhigen Nacht, packen wir ein und gehen zum Frühstück. Von dem reichhaltigen Buffet lassen wir es uns schmecken. Dann checken wir aus und bezahlen das Zimmer. Es hat uns hier so gut gefallen, dass wir schon mal planen, im Septemberurlaub, hier zu Übernachten, um mit unserem Boot, den Spreewald zu erkunden. Gegen 09:15 Uhr starten wir. Wetter ist super. Wir kommen bis Burg sehr schnell voran. Dort fehlt wieder die Beschilderung. Nach einem kurzen Umweg und mehrmaligem Fragen, sind wir wieder auf dem richtigen Weg. Die nächsten Kilometer gehen wieder schnell. Am Sperrwerk Nordumfluter, hat jemand das Schild abgebrochen. Wieder 1,5 km Umweg gemacht. Dann geht es, auf dem Spreedamm, schnell weiter. Ab dem Ortseingang Cottbus ist die Beschilderung wieder nicht eindeutig. Es steht immer nur “Alle Richtungen”. Wir verlassen uns lieber auf die Bikeline-Karte und finden uns ganz gut. Um 13:30 essen wir beim Griechen zu Mittag. Da es weiterhin keine Schilder gibt, fahren wir entsprechend Buch weiter. Irgendwie finden wir aus Cottbus raus. In Frauendorf heißt es absteigen und die Räder durch eine Strassenbaustelle schieben. Wir hoffen immer noch, irgendwo einen Laden zu finden. Aber es kommt nichts, wirklich nichts. Wir erinnern uns an Reinald Grebe. Bitte nicht falsch verstehen. Wir kommen aus Sachsen und sind sehr gern im Brandenburgischen unterwegs. Aber manchmal ist es wirklich sehr einsam dort. Na gut, wir kommen gut voran und sind so gegen 16:30 Uhr auf dem Zeltplatz Bagenz. Anmeldung sehr schnell. Zelt aufbauen und dann zum Imbiss um noch was zum Abendbrot zu bekommen (s.o.). Die Frau am Imbiss machte extra für uns länger auf. Und das ist eben auch Brandenburg. Wir trinken Kaffee und nehmen für jeden zwei Matjesbrötchen und zwei Flaschen Sternburger Bier mit. Nach dem Essen sitzen wir noch eine Weile auf der vorhandenen Bank und lassen den Tag ruhig ausklingen. Wir ahnen nicht, was uns für eine Nacht bevorsteht. Mit Einbruch der Dunkelheit gehen wir schlafen. Es dauert nicht lange und eines der längsten und heftigsten Gewitter, welches wir je erlebt haben, fängt an, über uns zu toben. Es blitzt und donnert in einer Tour. Dazu kommt Regen und Wind. Jedes Mal wenn es besonders laut geknallt hat, denkt man: “Jetzt wird das Gewitter wohl vorüber sein”. Aber Irrtum, es geht noch schlimmer weiter. Wir denken zwischendurch daran, unser Zelt zu verlassen und uns in dem festen Gebäude der Duschen aufzuhalten. Es regnet jedoch so heftig, dass wir nicht raus wollen. Nach, wer weiß welcher Zeit, beruhigt sich das Wetter und wir können vielleicht zwei Stunden schlafen.

Dienstag: 03.07.2012
Zehnte Etappe
geplant: Talsperre Spremberg - Commerau ca. 69,3 km; gefahren: Talsperre Spremberg - Olbasee 74,3 km

Endlich ist diese Katastrophennacht vorbei. Ich fühle unter meiner Luftmatratze etwas Nasses. Es hat die Nacht so kräftig geregnet, dass es sogar im Zelt das Wasser steht. Wir stehen auf und breiten, soweit möglich, ein paar Sachen aus dem Zelt aus, um sie etwas abtrocknen zu lassen. Auch die Sachen in Ines ihrem Anhänger haben, trotz zusätzlicher Schutzfolie über dem Anhänger, vom Regen Einiges abbekommen. So sind unsere Knieschützer und auch die Radlerhosen nass. Die Knieschützer ziehen wir so an. Die Radlerhosen wickeln wir in die noch trockenen Handtücher, wringen diese ordentlich aus und ziehen die Hosen dann an. Der Rest muss dann am Körper trocknen. Wir frühstücken nebenbei. Dann geben wir die Schlüssel ab und erfahren, dass man in der Nacht die Evakuierung des Zeltplatzes ins Auge gefasst hatte. Na ja, kein Wunder bei dem Unwetter. Wir machen uns auf die Socken Richtung Spremberg. Dort wo wir an der Spree entlang kommen, sehen wir die Auswirkungen der letzten Nacht. Erstens ist sehr viel Wasser in der Spree und zweitens sieht das Wasser sehr schlammig aus.

Wir fühlen uns an das Neissehochwasser 2010 erinnert. In Spremberg suchen wir einen Laden, um unsere Lebensmittel auffüllen zu können. Nach mehrfacher Passantenbefragung, finden wir schließlich einen Netto. Wir essen davor noch ein Brötchen und versuchen danach den Radweg wiederzufinden. Hier macht die Passantenbefragung keinen Sinn, weil niemand weiß, wo der Radweg langgeht. Es hilft schließlich das Handy zur Hand zu nehmen, ich hatte die Tour zu Haus grob auf Google-Maps eingetragen, um aus Spremberg raus zu finden. Nun wieder auf dem rechten Weg, kommen wir sehr gut vorwärts. Sind dann auch schon wieder in Ruhlmühle. Wie bereits 2010, hat man, auf Grund des starken Regens, den Umfluter wieder geöffnet, so dass der Radweg wieder überschwemmt ist. Aber, zum Glück nicht so wie im Jahre 2010. So können wir vorsichtig mit den Rädern durchs Wasser rollen. Oben über das Wehr und weiter Richtung Bärwalder See. In Sprey essen wir am Imbiss jeder ein Matjesbrötchen. Der Imbissbesitzer informiert uns noch darüber, dass in der Nacht in 4 Stunden 50 l Regen pro m² gefallen war. Und wie sollte es anders sein, es fängt wieder an zu regnen. Nach dem Essen geht es ohne Probleme am Bärwalder See vorbei, durch Uhyst, nach Commerau.

 An der Ferienoase angekommen trauen wir unseren Augen kaum. Es herrscht Todesstille. Es stehen keine Tische oder Stühle draußen. Kein Rasen ist gemäht und auch sonst deutet nichts daraufhin, dass hier noch irgendetwas los ist. Wir sind etwas deprimiert. Was nun? Zuerst versuchen wir die angegebenen Telefonnummern. Leider ist dort niemand zu erreichen. Wir rauchen erstmal und schmiedeten einen Plan. Das Ergebnis war, wir versuchen am Olbasee einen Zeltplatz zu bekommen. Ines ruft an und man sagt uns, dass man wohl für ein Zelt noch Platz hat. Also auf die Räder und weiter nach Wartha.

Den Weg finden wir problemlos. Am Zeltplatz angekommen, ist der Empfang etwas merkwürdig, wenn man das freundliche Telefongespräch in Betracht zieht. Später stellen wir fest, dass Ines mit der Schwiegermutter der Besitzerin telefoniert hatte und diese der Besitzerin offensichtlich nicht Bescheid gesagt hat. Der Platz allerdings, ist außerordentlich gepflegt. Die sanitären Anlagen sowas von ordentlich und wir fühlen uns auf dem Platz richtig wohl. Nach dem wir aufgebaut haben, koche ich uns einen Kaffee. Dann machen wir nichts und genießen die Ruhe. Während der Zubereitung des Abendbrotes fängt es zur Abwechslung mal an zu regnen. Wir nehmen die Schirme zu Hilfe und so ist Alles nicht so schlimm. Dann besuchen wir die wunderbaren Duschräume, setzen uns ans Zelt und genießen wieder die Ruhe.

Mittwoch, 04.07.2012
Elfte Etappe
geplant: Commerau - Lawalde ca. 70 km; gefahren: Olbasee - Lawalde 50,6 km

Die Nacht ist sehr unruhig. Durch den späten Kaffee und das Bier zum Abend, müssen wir dauernd austreten. Der Weg zu den Toiletten ist ca. 30 m und wir müssen vom Zeltplatz ein kurzes Stück über die Strasse. Gegen 00:30 Uhr kommen wir zur Ruhe. 06:00 Uhr aufstehen. Wir frühstücken das letzte Toastbrot, packen unsere Siebensachen und fahren los. Das Wetter ist dunstig aber warm und es regnet nicht. Das Profil ist sehr eben, dadurch kommen wir sehr schnell voran und sind bald in Bautzen. Nun beginnen die ersten Anstiege. Leider sind die Abfahrten nicht so lang. Wir merken nun doch die knapp 700 km der Tour in den Beinen. Aber wir müssen ja weiter. In Grubschütz bekommen wir einen starken Kaffee. Nun weiter über Obergurig und Singwitz nach Großpostwitz. In Halbendorf essen wir am Hexenhäusl zu Mittag. Es wird auch Zeit, wir sind schon unterzuckert, weil es schon den ganzen Tag so schwül ist. Nach dem Steak mit Bratkartoffeln, geht’s über Weigsdorf-Köblitz, Cunewalde und Streitfeld nach Hause. Die Stecke bringt uns teilweise an unsere Grenzen. Es geht ganz schön bergauf, es ist heiß und feucht. Zu Hause machen wir kurz Pause und dann packen wir aus und reinigen unsere Ausrüstung. Dann nehmen wir uns den Jübermann, um zu sehen, wo wir im September von Leipe aus überall hinpaddeln können. Auch das Bikeline-Buch des Elberadweges liegt bereit. Wir planen schon den Urlaub im nächsten Jahr.

Alles in Allem war dieser Urlaub, trotz des durchwachsenen Wetters, wieder wunderschön.

Gesamtfahrstrecke: 725,2 km.

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