Urlaub 2021

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Nach der erfolgreichen Tour des Jahres 2020 haben wir uns optimistisch an die Planung für 2021 gemacht. Der erste Teil der Tour sollte wie 2012 mit dem Zug nach Rostock starten. Von dort aus entlang des umgekehrten Berlin - Kopenhagen-Radweges nach Berlin Spandau auf den Zeltplatz an der Bürgerablage. Weiter dann Richtung Süden durch Berlin, über den Wannsee, weiter über Potsdam, den Spreewald, das Lausitzer Seenland und den Spreeradweg nach Hause. Wir hofften, dass sich die Corona-Pandemie bis zu unserem Urlaub etwas beruhigt haben wird.

Nun galt es sich rechtzeitig um die Fahrkarten nach Rostock zu kümmern,, um nicht wieder so eine Pleite wie 2020 zu erleben. Im Jahre 2020 hat die Deutsche Bahn endlich wieder eine durchgehende Zugverbindung von Dresden nach Rostock eingerichtet. Per Zufall entdeckte Ines auf der Homepage der Bahn, dass die Frist von 3 Monaten für den Frühbucherrabatt ausgesetzt ist. So konnten wir online schon im Januar die Fahrkarten kaufen. Übrigens ist es absoluter Irrsinn, die Karten von Dresden nach Rostock im ICE für 2 Personen mit 2 Fahrrädern kosteten lächerliche 57,- €.

Samstag, 24.07.2021

1. Etappe geplant: Rostock - Bützow 37 km
              gefahren: Rostock - Bützow 37 km

Wir stehen wie üblich, wenn wir mit dem Zug von Dresden starten, zwischen 02:00 Uhr und 02:30 Uhr auf. Nach absolvieren des morgendlichen Rituals fahren wir gegen 03:30 Uhr los. Auf Grund unglücklicher Umstände, fahren uns Ninon und Rocco nach Dresden. Wir kommen sehr gut durch und sind rechtzeitig am Bahnhof. Auto ausladen, verabschieden und wir suchen uns den Bahsteig 12. Wir brauchen nicht lange und sind auf dem Bahnsteig. Der Zug wird bereit gestellt und nach kurzer Suche finden wir unseren Waggon. Mh, so schön der durchgehende ICE auch sei, dass es im ganzen Zug nur 10 Stellplätze für Fahrräder gibt ist sehr, sehr schwach. Der Zug fährt pünktlich um 05:19 Uhr ab.Nach den Erfahrungen der letzten Jahre, in denen wir jeweils im Zug bei den Rädern sitzen konnten, erwarben wir für dieses Mal keine Sitzplatzkarte, Wir sind bis jetzt ja immer, mit Ausnahme von 2012, mi dem IC bzw. RE gefahren. Nun it es so, dass es im ICE keine Sitzplätze bei den Rädern gibt. Das bedeutet, wir haben die ganze Zeit entweder gestanden bzw. auf der Treppe gesessen. Die Zugfahrt war im Großen und Ganzen recht ereignislos. Der Zugbegleiter war richtig nett und enspannt. Den konnte nichts aus der Ruhe bringen. Er hat es sogar nicht gebuchten Fahrrädern ermöglicht mit zu fahren. Ist keine Selbstverständlichkeit. Pünktlich um 09:37 Uhr trifft der Zug im Rostocker Hauptbahnhof ein. Es ist eine ganze Menge los. Viele Menschen und viel Polizei. Es ist Samstag und damit Fußballtag. Hansa Rostock spielt zu Hause gegen den KSC. Das erklärt die vielen Leute und auch die Polizei.

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Wir kämpfen uns durch die Massen und erreichen den Bahnhofsvorplatz. Dort machen wir die Räder zurecht, starten und finden gut den Weg aus Rostock heraus in Richtung Bützow.

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Unmittelbar nachdem wir die Stadt hinter uns haben, machen wir, bei super schönem Wetter eine erste Pause. Und zwar genau an der Stelle an der wir bei unserer Tour von 2012 eine Pause gemacht haben. Der Unterschied zu damals ist allerdings das diesmal wesentlich schönere Wetter.

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Der weitere Verlauf der Fahrt nach Bützow gestaltet sich sehr einfach. Die Strecke ist gut ausgeschildert, das Navi funktioniert, das Wetter ist super mit Ausnahme des Windes, der natürlich uns entgegen weht. Da wir uns nicht mit Lebensmitteln und Wasserflaschen auf der Zugfahrt abschleppen wollten (ausser die tschechischen Trockensuppen), haben wir einen Einkauf auf dem Weg nach Btzow eingeplant. In Schwaan haben wir einen”Schwarzen Netto” gefunden und Ines war einkaufen, so dass wir für die nächsten Tage mit Wasser, Toastbrot und Aufgetue versorgt sind.

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Nachdem der Einkauf erledigt ist führt uns der Weg von Schwaan aus über Letschow, Bandow, Passin bis zum Wasserwander-Rastplatz in Bützow. Diesen erreichen wir nach 37 km um 13:45 Uhr.

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Nach den Erfahrungen aus dem Jahr 2020, in dem auf Grund der Reisebeschränkungen wegen Covid-19, viele Menschen ihren Urlaub in Deutschland verbracht haben, waren wir nicht sonderlich überrascht, das der Wasserwander-Rastplatz sehr gut gebicht war. Wir wurden sehr freundlich empfangen und tranken erstmal einen kräftigen Kaffee. Während wir Kaffee trinken, fragen wir ob eventuell noch so ein Mobilheim wie 2012 zu buchen ist. Ja, war möglich. So brauchten wir unser Zelt am ersten Abend nicht aufbauen und können in einer halbfesten Unterkunft nächtigen. Über den Preis wollen wir mal lieber Stillschweigen bewahren. Während wir einräumen und uns auf den “Feierabend” vorbereiten, füllt sich der Platz immer mehr. Schließlich wird es so voll, dass wir sogar unser Fahrräder sehr platzsparend wegräumen müssen. Wir machen in Ruhe Abendbrot, gehen abwaschen und so gegen 19:30 Uhr begeben wir uns zur Nachtruhe. Der Start in den Urlaub ist durchweg gelungen. Die Zugfahrt hat super geklappt und der Weg von Rostock nach Bützow ging zügig und ohne Problem.

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Sonntag 25.07.2021

2. Etappe geplant: Bützow - Eldenburg an der Müritz 85 km
              gefahren: Bützow - Eldenburg an der Müritz 84,5 km

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Nach einer recht ruhigen Nacht stehen wir um 05:00 Uhr auf. Nach dem Waschen frühstücken wir in aller Ruhe. Danach packen wir unsere Siebensachen, beladen die Räder und installieren unser Equipment (Navi, Smartphone und die Ladesysteme). Gegen 07:00 Uhr ist alles bereit und wir starten unseren Urlaub jetzt richtig. Nachdem wir unsere Navis gestartet haben, stellt sich leider heraus, dass sich beide Teasis nicht mit dem Satellitensystem verbinden. Ursache unbekannt. In weiser Voraussicht, habe ich beim Erstellen der Urlaubstouren, die GPX-Dateien parallel auf unseren Komoot-Account hoch geladen. Nun kann Holger sein Smartphone zum navigieren nutzen, bis es sich die Teasies vielleicht entscheiden wieder zu funktionieren. Was sich leider nur temporär und zeitweise als richtig erweist. Aber zur allergrößten Not hat Ines ja vorsorglich die Karten mit eingepackt. Also, verfahren auch beim Ausfall aller Elektronik, fast ausgeschlossen.
Kurz hinter Bützow entdecken wir ein neues Ferienressort. Es handelt sich um “Poppes Ranch” in Zepelin. Hier treffen wir auf den Bützow-Güstrow-Kanal. Der verbindet das Flüsschen Nebel bei Güstrow mit der Warnow bei Bützow. An diesem Kanal entlang fahren wir bis nach Güstrow.

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Wir durchqueren die Stadt ohne Aufenthalt. Leider ist das Güstrower Schloß durch ein Gerüst fast nicht zu erkennen. Aber Sanierungsarbeiten zum Erhalt der Bausubstanz sind nun einmal notwendig. Nachdem wir den Inselsee erreicht haben, machen wir eine kleine Pause. Wir essen jeder einen Power-Riegel (durch die Hitze vom gestrigen Tag völlig aus der Form).

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Der weitere Weg vom Inselsee weg gestaltet sich für das Flachland recht bergig. Einige steile Anstiege merken wir schon in den Oberschenkeln. Bei Krakow am See nehmen wir eine Abkürzung zwischen den Seen und gelangen recht schnell nach Linstow. Dort wollten wir eigentlich etwas zu mittag essen, aber es war noch geschlossen. Nachdem wir das Ressort “van der Falk” passiert haben, kommen wir zur ehemaligen Pension “Alte Poststation”. Diese ist schon seit ein paar Jahren geschlossen. Die angebrachten Schilder deuten aber darauf hin, dass sich jemand um die Wiedereröffnung kümmert. Wäre echt schön. Als wir 2012 im strömenden Regen hier waren, wurden wir ja sehr freundlich und hilfsbereit aufgenommen.

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 Der weitere Weg führt nun eine ganze Weile durch den Wald. Die ersten 10 km geht es auf Asphalt und wir kommen echt schnell voran. Nach diesen 10 km kommt allerdings eine 15 km lange Schotterstrecke. Das wird nun echt anstrengend. Bis Jabel und weiter bis nach Eldenburg ist es richtig hüglig. Wir erreichen ziemlich verschwitzt gegen 14:30 Uhr den großen Campingplatz.

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Während ich auf die Räder aufpasse geht Ines an die Rezeption um uns anzumelden. Es dauert eine Weile (Corona Maßnahmen). Ines bringt gleich für jeden einen Kaffee mit. Den trinken wir auf dem Weg zum Stellplatz. Der Platz ist ziemlich groß. Aber wir finden, dank guter Ausschilderung ziemlich schnell den uns zugewiesenen Platz. Wie gewohnt stellen wir das Zelt auf und räumen ein. Im Anschluß gehen wir uns duschen und Ines wäscht ein paar Sachen aus, die wir dann gleich aufhängen. Um 16:00 Uhr gehen wir an den Kiosk um uns etwas zu beißen zu besorgen. Es gibt Schnitzel mit Pommes. Wir werden gut satt und beschließen, das Abendbrot ausfallen zu lassen. Wieder am Zelt lassen wir den Tag ausklingen. Ines schreibt am Tagebuch und Holger spricht die Videozusammenfassung. So langsam zieht sich der Himmel zu und über der Müritz grummelt ein leichtes Gewitter. Hoffentlich hält das Wetter durch. Laut Wetterbericht soll es eigentlich nicht regnen.

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Auf Grund von Rückenschmerzen machen wir uns im Zelt lang. Holger bekommt Waden- und Oberschenkel-Krämpfen. Eine Brausetablette Magnesium und eine Einreibung mit Voltaren bringen die erwünschte Linderung. Nun fängt es um 18:00 Uhr an zu regnen und auch der Wind frischt auf. Wir gehen raus und befestigen die beim Aufbau ausgelassenen Zeltleinen. Wer weiß wie stark der Wind noch wird. Aber gegen 19:50 Uhr ist alles schon vorbei ohne dass Wind oder Regen stärker geworden sind. Der Tag war doch recht anstrengend, so gehen wir nicht zu spät schlafen.


Montag 26.07.2021

3. Etappe geplant: Eldenburg / Müritz - Röbelinsee 70 km
              gefahren: Eldenburg / Müritz - Zootzen 76 km

Um 05:30 Uhr stehen wir auf. Es war eine ruhige Nacht und geregnet hat es auch nicht mehr. Nach der üblichen Morgen-Routine, bestehend aus waschen, Frühstück, Zelt abbauen und Räder startklar machen, gehen wir zur Rezeption um noch die Duschmarken abzurechnen. Verbrauch: einmal 0,26 € und die andere 0,22 €. Ziemlich preiswert. Der Weg führt uns vom Campingplatz direkt nach Waren.

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Eine beeindruckende Schiffschraube mit 7 m Durchmesser.

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 Leider läßt die Ausschilderung des Radweges in Waren sehr zu wünschen übrig. Leider hilft uns die Erinnerung an unsere Tour von 2012 nicht weiter. Es ist allerdings vom Ambiente der Hafengegend ausgehend, zu schlußfolgern, dass es nun auch in Waren selbst nicht mehr möglich ist preiswert seinen Urlaub zu verbringen. Viel Schicki-Micki-Häuser und die dazu passenden Leute.Wir wursteln uns irgendwie durch und es dauert nicht zu lange bis wir wieder in ruhigere Gefilde kommen. Während einer kleinen Trinkpause, entschließen wir uns die geplante Route zu verlassen und eine Abkürzung von Federow nicht über Kargow und Schloen-Dratow, sondern über Schwarzenhof und dort dann links weg wieder auf die ursprüngliche Tour. Der Plan ist gründlich in die Hose gegangen. Irgendwie haben wir den Abzweig durch den Wald verpasst.

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So fahren wir von Schwarzenhof weiter über Rehhof, Speck und Zartwitz nach Babke. Der Müritzradweg fährt sich teilweise recht schwierig. Streckenweise Tiefsand, Schotter, es weht kein Wind und es ist recht warm. Das macht den Umweg nicht einfacher und läßt, ob der Planung, an unserem Verstand zweifeln. Zum Glück treffen wir auch andere Radfahrer. Die Treffen lockern die Stimmung etwas auf. Wir reden mit einer Frau, welche mit einem recht einfachen Rad gerade aus Mirow kommt. Danach treffen wir einen Holländer, welcher heute noch bis Oranienburg will. Na dann viel Spass. Von Babke fahren wir nach Blankenförde. In Blankenförde essen wir in der “Räucherkate am Hexenwäldchen” zu Mittag. In Wesenberg geht Ines im Netto einkaufen, damit wir auf dem nächsten Campingplatz etwas zum Abendbrot und Frühstück haben.

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Von Wesenberg nach Wustrow fahren 7 km Landstraße. Leider gibt es an der B 122 keinen straßenbegleitenden Radweg. Da macht sich die hohe Fahne an Ines ihrem Anhänger bezahlt. So ist man doch deutlich besser für den anderen Verkehr zu erkennen. Von Wustrow fahren wir wieder auf dem Radweg in Richtung Havelberg. Der ursprüngliche Plan sah ja vor am Röbelinsee zu campen. Bei der Einfahrt in Fürstenberg entscheiden wir uns aber, nicht den Haken zurück zum Röbelinsee zu fahren, sondern weiter in Richtung Osten zum Campingverein Havelblick in Zootzen zu radeln. Nun kam es aber dazu, dass ja die Planung bis zum Röbelinsee verfügbar war. Wir nehmen nun Google Maps zu Hilfe um uns neu zu orientieren. Leider ist in Teilen von Brandenburg der Handy-Empfang streckenweise genauso schlecht wie in manch anderen Randgebieten in Deutschland. Das ist sehr traurig aber man muss das Beste daraus machen. Auf rund des sehr löchrigen Handynetzes fahren wir lieber auf der Straße nach Zootzen. Der Abzweig zum Wasserwanderrastplatz ist schwer zu finden. Wir biegen einen Abzweig zu zeitig ab und kämpfen uns wieder einmal durch Tiefsand durch den Wald.  Auf einer Lichtung steht ein großes Einfamilienhaus, bewacht von zwei großen Schäferhunden. Die machen tüchtig Lärm und daraufhin erscheint auch deren Frauchen. Wir nutzen die Gelegenheit und fragen nach dem Weg. Wir sind schon ziemlich richtig und fahren noch ca. 1 Kilometer durch Tiefsand, bis wir den Platz erreichen. Nach den echt anstrengenden 76 Kilometern sind wir froh endlich am Ziel zu sein. Wir stellen die Räder ab und machen eine ausgiebige Pause. Bevor wir uns auf die Suche nach der Anmeldung begeben, werden wir von einem Dauercamper angesprochen. Wir sagen, dass wir hier eine Nacht verbringen wollen. Der ältere Herr sagt: “Bauen sie ruhig auf, die Anmeldung wir erst um 16:30 Uhr besetzt.” Wir lassen uns das nicht zweimal sagen und bauen unser “Mobilheim”  auf der Wiese unmittelbar an der Havel auf.  Es ist ein herrlicher Platz und es herrscht eine himmlische Ruhe. Das wir sich auch bis zu unserer Abreise am nächsten Morgen nicht ändern. Kurze Zeit nachdem das Zelt steht kommen zwei ältere Herren an. Der eine fragt uns, wer uns denn die Genehmigung zum Aufbau des Zeltes gegeben hat. Wir sagen wie es war. Daraufhin erklärt er uns, dass er der Platzwart ist und die Anmeldung doch schon eher öffnet. Die Frage nach der Aufenthaltsdauer beantworten wir mit: “nur eine Nacht.” Daraufhin enspannt er sich und wir dürfen weiter aufbauen. Die Anfrage erklärt er uns mit der Ankunft von 30 Wasserwanderern am nächsten Abend. Dann wäre für uns kein Platz mehr gewesen.

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Wir gehen zeitnah zur Anmeldung und erledigen die erforderlichen Formalitäten. Übernachtung kostet komplett 14,50 € zuzüglich 2,- € für Duschmarken. Zudem stellt sich heraus, dass der neue Platzwart aus unserer Heimat ist und den Sommer auf dem Campingplatz verbringt. Was für ein Zufall. Zurück am Zelt nehmen wir unsere Waschsachen und gehen duschen. Nach der Rückkehr zum Zelt gibt es Kaffee und kurz darauf machen wir auch gleich Abendbrot. Es ist wunderbar ruhig. Wir genießen es und sitzen eine Weile vor dem Zelt. Im Laufe des späten Nachmittages beginnt es sich zu bewölken und in einiger Entfernung hört man leichtes Grummeln. Irgendwann beginnt es tatsächlich leicht zu nieseln. Das hält aber nicht lange an. Die Tour war echt anstregend und somit gehen wir beizeiten schlafen.


Dienstag 27.07.2021

4. Etappe: geplant: Röbelinsee - Bürgerablage Berlin Spandau 106 km
               gefahren: Zootzen - Bürgerablage Berlin Spandau 95 km

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Mitten in der Nacht ensteht Unruhe im Zelt. Pulleralarm. Also, in der dunklen Nacht 300 m über steile Stufen zur Toilette.Um 06:00 Uhr stehen wir endgültig auf. Es ist herrlich ruhig. Die Havel liegt wie ein Spiegel vor uns. Kein Boot und keine Welle in Sicht. Wir halten unser Morgenritual ab. Leider ist der Platzwart, wie am Vorabend besprochen, nicht zum abgemachten Zeitpunkt um 08:00 Uhr zu sprechen, damit wir unsere Schlüsselkaution zurück bekommen. Zum Glück nimmt uns eine Zeltnachbarin des Zeltwartes den Schlüssel ab und gibt uns die 10,00 Euro Kaution aus ihrer eigenen Tasche zurück. Vielen Dank dafür. Wir starten gegen 08:30 Uhr. Laut Komoot liegen heute 97 km vor uns. In der Nacht hatte es leicht geregnet, aber wir starten im Sonnenschein. Unser Weg führt über Bredereiche, Dannenwalde in Richtung Mildenberg. Die Tonstiche umfahren wir im Gegensatz zur Tour von 2012. Wir erreichen Zehdenick.

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In Zehdenick finden wir wieder den Lidl von 2012. Ines geht einkaufen. Holger holt anschließend beim Bäcker Kaffee und Streußelschnecken. Das lassen wir uns vor dem Lidl schmecken, Die Sonne gibt ihr Bestes . Es ist unglaublich heiß. Von Zehdenick aus fahren wir am Voßkanal entlang und kommen die nächsten 10 km richtig gut voran. Ab Liebenwalde folgen wir dem Mälzer-Kanal um dann bei Kreuzbruch auf den Oder-Havel-Kanal zu treffen. Dieser begleitet uns dann bis zum Lehnitzsee in Oranienburg.

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Mit der Zeit machen uns der Wind, die Hitze und das Gewicht des Einkaufes ein bisschen zu schaffen. Trotzdem lassen wir uns nicht entmutigen und fahren gut gelaunt weiter. Durch Oranienburg finden wir uns gut. Auch die steile Auffahrt in Borgsdorf überstehen wir problemlos. Die Durchfahrt durch Hohen Nauendorf und Hennigsdorf bereiten auch keine Probleme.

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Nach den bereits erwähnten 95 km erreichen wir um 15:45 Uhr den Campingplatz “Bürgerablage” in Berlin Spandau. Der Platz ist gerammelt voll. Wir stehen bei der Anmeldung an. Der Typ ist echt locker drauf. Wir bekommen einen Stellplatz in der Nähe des Stellplatzes von 2012, allerdings sehr, sehr nahe an den sanitären Anlagen. Wir haben eigentlich nichts dagegen es zu den Anlagen nicht weit zu haben. Wenn der Wind ungünstig weht, stinkt es allerdings gewaltig und die Entleerung der Campingtoiletten ist auch gleich um die Ecke. Na ja, diesen einen Abend und die Nacht wird es schon gehen.

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Nachdem wir aufgebaut haben, gehen wir uns duschen. Der Tag hat geschlaucht und wir machen beizeiten Abendbrot. Es sind ziemlich vile Mücken da. Das liegt sicherlich an er in der Nähe vorbeifließenden Havel. Eine Weile sitzen wir nach dem Abwasch noch vor dem Zelt. Mit Einbruch der Dunkelheit verziehen wir uns ins Zelt. Da der Platz wirklich sehr gut gebucht ist, bleibt es nicht aus, dass der Geräuschpegel recht hoch ist. Allerdings bleiben ein paar Leute auch unmittelbar vor dem Zelt stehen um sich lautstark über irgendwelche, weltbewegenden Dinge zu unterhalten. Außerdem läft neben unserem Zelt immer wieder die Wasserpumpe für die Sanitäranlagen an.  Aber auch auf dem lautesten Platz kehrt irgendwann Ruhe ein und wir können schlafen.


Mittwoch 28.07.2021

5. Etappe geplant: Bürgerablage Berlin Spandau - Großer Seddiner See 67,5 km
              gefahren: Bürgerablage Berlin Spandau - Kähnsdorf 57,7 km

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05 Bürgerablage - Wannsee
07 Philippsthal - Kähnsdorf

Gegen 05:00 Uhr Pulleralarm- Weiter schlafen lohnt nicht, also stehen wir 05:30 Uhr auf. Ines geht sofort zur Morgentoilette. Es dauert eine ganze Weile und Holger muß warten bis er aufs Klo kann. Wir wollen nämlich unser Zeug nicht lange allein lassen. Bis Ines wieder am Zelt ist, ist bereits der halbe Platz auf den Beinen und rennen die sanitären Anlagen ein. Na ja, der Tag fängt für mich gut an. Wie sich der Tag entwickelt und welche Herausforderungen auf uns warten, ahnen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. 07:45 Uhr haben wir gefrühstückt und eingepackt. Wir machen uns auf den Weg zum Ausgang. Auf dem Weg treffen wir noch ein Pärchen, welches auch gerade packt. Die sind genau auf dem Gegenkurs zu uns und wollen nach Rostock. An der Rezeption gibst noch schnell ein Foto von Bodo dem Platzwart.

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Der Weg von der Bürgerablage zum Wannssee bereitet keinerlei Probleme. Wir kommen gut durch die Stadt. Zwischendurch machen wir an der Spree eine kleine Pause. WIr sind recht schnell am Fähranleger in Kladow. Leider fährt die Fähre erst gegen 10:30 Uhr. So haben wir eine 3/4 Stunde Zeit. Holger geht zwei Kaffee besorgen (sauteuer:
 2,30 Euro pro Kaffee) und erkundigt sich nach Fahrkarten für die Überfahrt. Auf dieser Seite des Wannsees gibt es keinen Fahrkartenverkauf. So gibt es drei Möglichkeiten. Erstens man wird auf der Fähre abkassiert. Zweitens man zahlt auf der anderen Seite nach oder Drittens man zahlt gar nicht. Für uns trifft drittens zu. Die Fähre kommt pünktlich und wir steigen an Bord.

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Nach der Ankunft in Wannsee müssen wir uns erst einmal sortieren. Wir überprüfen die Planung für den Weg zum Großen Seddiner See. Ich plante einen Weg über Potsdam um den Schwielowsee herum. Ines bemerkt: Mensch, das ist doch gar nicht soweit. Das muss doch kürzer gehen!” Holger plant mit der Komoot App neu und kommt nun auf 13 km bis zum Ziel. Also los! Ein kleines Stück Asphalt, dann rechts abbiegen in den Wald. Die Komoot meldet: “Weiter auf Single Trail.” Hä? Klingt nicht gut, ist es auch nicht. Ein ganz schmaler Waldweg. Fast nur Sand und steile Auf- un Abfahrten. Dann liegt auf einmal ein Baum mitten auf dem Weg. Anhänger abhängen und halb liegend unter dem Baum durch. Ziemlich belastend, aber es kommt noch schlimmer.

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Die Strecke wird immer schlechter und der Sand immer tiefer. Man kommt mit dem ganzenGepäck bald nicht mehr vorwärts. Holger kommt so ins stocken, dass er samt Rad und Anhänger einfach umfällt. Nix passiert. Ines fragt: “Was hat du denn geplant? Ist es vielleicht eine Strecke für Mountainbikes?” In seiner unendlichen Überheblichkeit sagt Holger: “Ist doch egal. Fahrrad ist Fahrrad!” Bei einer Pause an einem Unterstand fahren wir erst Mal runter. Holger schaut doch noch einmal nach. Und tatsächlich, es ist Mountainbike. Komoot hatte sich die letzte Tourplanung von zu Hause gemerkt und das war eben eine Mountainbike-Tour. Also die Planung auf normales Fahrrad umplanen. Aber zuerst gilt es aus dem Tiefsand heraus zu kommen. Teilweise weichen wir auf Felder aus, da die so trocken sind, dass der Untergrund härter ist als der Sand. So nähern wir uns dem östlichen Stadtrand von Potsdam. Wir hoffen dass es nun besser wird zum fahren. Der Weg führt durch eine parkähnliche Anlage. Leider liegen auch hier durch den letzten Sturm umgestürzte Bäume im Weg. Es ist langsam zum verzweifeln, da wir immer wieder die geplante Strecke verlassen müssen.

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Ab Philippsthal wird der Weg wieder deutlich besser und wir kommen ziemlich zügig voran. Über Nudow führt der Weg uns nach Ahrensdorf. Da es inzwischen Mittag geworden ist, entschließen wir uns hier im Deutschen Haus etwas essen zu gehen. Ines bekommt ihren geliebten großen Salat mit Putenstreifen und Holger isst ein Schnitzel “Jägerart mit Pommes. Es schmeckt ganz hervorragend. Da können wir über die Chaosstrecke und -planung nur noch lachen.

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Jetzt sind es nur noch 16 km bis zum Ziel. Der Straßenbelag ist schlimm. Teilweise abgefressener  Asphalt. Auf langen Strecken wechseln sich altes Pflaster und brüchiger Asphalt ab. Es schüttelt uns ganz schön durch. Zwischendrin haben wir noch Begegnungen mit der brandenburgischen Tierwelt. Einmal sehen wir in unmittelbarer Nähe ein Reh. Kurz darauf ein Storchenpaar zum greifen nah. Diese quert unmittelbar vor uns unvorschriftsmäßig die Straße ohne nach rechts und links zu schauen. Ts, ts. Wir erreichen den Campingplatz um 15:20 Uhr. Letztendlich hat weder die heimatliche Planung, noch die Nachplanung kilometertechnisch gestimmt. Na ja, ist ja nicht schlimm.

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An der Rezeption finden wir eine Telefonnummer des Platzwartes. Wir rufen an und kurz darauf können wir die Anmeldung ausfüllen und können uns eine Stellplatz aussuchen. Nach behördlicher Genehmigung (Platzwart) bauen wir das Zelt an der Feuerwehrzufahrt neben dem Sozialgebaäude auf. Den strahlenden Sonnenschein nutzen wir um mit Hilfe des Solarpaneels unser Equipment aufzuladen.

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Fast jeder Campinplatzbewohner, welcher bei uns vorbeikommt, bleibt stehen und interessiert sich für uns, unsere Ausrüstung, unsere Tour und unsere weitere Planung. Alle sind begeistert von unseren Anhängern und der doch für eine Fahrradtour komfortable Ausstattung. Ein Urlaubspaar aus Duisburg interessiert sich besonders für uns. Der Mann liebt den Osten und die dort lebenden Menschen. Er stellt fest, je weiter er in den Osten gereist ist, um so ursprünglicher, ehrlicher und bodenständiger sind die Menschen. Das begeistert in spürbar. Er kann von unseren Erzählungen und persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen gar nicht genug bekommen. Wir versuchen ihm so vile Fragen wie möglih zufriedenstellend wie möglich zu beantworten. So machen wir ihm den äußersten Osten der Länder Brandenburg und Sachsen so richtig schmackhaft. Er sagt noch, dass esr selten so positiv und optimistisch eingestellte Menschen getroffen hätte. So kommen lange und angenehme Gespräche zu Stande.
Zum Abendbrot gibt es echt scharfe (HOT) Suppe und Brötchen. Gegen 21:15 Uhr gehen wir nach dem echt anstrengenden Tag todmüde schlafen.


Donnerstag 29.07.2021

6. Etappe geplant: Großer Seddiner See - Köthen / Spreewald 80,4 km
              gefahren: Kähnsdorf - Köthen / Spreewald 81,5 km

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Die Nacht ist um 05:15 Uhr vorbei. Wir folgen unserem Ritual. Waschen, frühstücken, abbauen und einpacken. Wir sind um 07:00 Uhr soweit zur Abfahrt. Wie es der Zufall will kommt der Urlauber aus Duisburg noch einmal vorbei um uns zu verabschieden und uns gut Fahrt zu wünschen. Wir geben die guten Wünsche zurück und machen uns auf den Weg. Der Tag verspricht wettertechnisch richtig schön zu werden. Zuerst fahren wir auf dem Weg von gestern zurück nach Ahrensdorf. Wieder auf dem huckeligen Asphalt. Das nächste “Highlight” ist Ludwigsfelde. Im nächsten ALDI geht Ines unsere Vorräte auffüllen. Weiter am ehemaligen IFA Werk vorbei, teilweise auf dem Radweg Berlin - Leipzig, über die Autobahn in Richtung Blankenfelde.

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In Blankenfelde nutzen wir die Möglichkeit beim Netto ein zweites Frühstück einzunehmen. Auf der heutigen Etappe bläst uns der Wind zeitweise in heftigen Böen entgegen. Wir schnaufen ganz schön kommen aber gut voran. In Mittenwalde sehen wir uns den Pulverturm kurz an und weiter geht es nach Gallun. Von Gallun weiter nach Bestensee und von dort in Richtung Groß Köris. Hier ahnt man schon die Nähe des Spreewaldes. Gegen Mittag haben wir schon 50 km zusammen. Es schleicht sich der Gedanke an, Köthen zu passieren und bis Lübben zu fahren. Wir lassen den Gedanken aber ganz schnell fallen und erreichen gegen 14:15 Uhr nach 81,5 km die Jugendherberge am Köthener See.

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Holger geht zur Anmeldung um den Zeltstellplatz zu bezahlen. Bevor wir das Zelt aufbauen, entdecken wir kleine niedliche Holzhäuschen. Ines geht zur Anmeldung zurück um nachzufragen, ob denn in den Häuschen noch Platz zum übernachten ist. Die Antwort lautet leider “Nein”. Aber es wäre noch ein 2-Bett-Zimmer frei ob wir es haben wollen. Ines sagt zu und wir bezahlen noch die Differenz und beziehen das Zimmer. Ganz wichtig dabei, wir haben Strom um unsere Technik aufladen zu können.

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Es wird Zeit, dass wir unser Equipment aufladen können. Die Smartphones sind fast am Ende und beide Teasis sind schon aus. Irgendwie verbrauchen die Navis mehr Strom als unsere Fahrräder sie aufladen können. Das war mit dem Mio nicht so. Hier habe ich wohl den Fehler gemacht die Teasis zu kaufen.Nachdem wir uns im Zimmer einigermaßen eingerichtet haben, machen wir in Ruhe Kaffee-Pause. Das Aufladen der Technik funktioniert nur mit den Handys richtig. Die Teasis brauchen ewig und Holger seins sogar bis zum nächsten Morgen. Nachdem wir alles soweit fertig haben, gehen wir schon mal duschen. Der Tag hat ganz schön geschlaucht und wir sind ziemlich fertig. Aber auch glücklich und zufrieden. Der Urlaub läuft hervorragend und macht richtig Spaß.


Freitag 30.07.2021

7. Etappe geplant: Köthen / Spreewald - Gräbendorfer See 69,9 km
              gefahren: Köthen / Spreewald - Gräbendorfer See 72,5 km

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Wie fast immer stehen wir beizeiten auf. Die Uhr zeigt 05:15 Uhr. Es folgen die üblichen Abläufe, nur das Abbauen des Zeltes fällt dieses Mal weg. Wir starten um 07:30 Uhr. Die erste Ortschaft, welche wir passieren ist Groß Wasserburg. Dort schlagen wir den geplanten Weg ein. Das ist erstmal richtig, stellt sich aber bald als fatal heraus. Auf dem Weg nach Krausnick müssen wir die Krausnicker Berge überwinden. Der direkt Weg wäre zwar auf der Straße entlang gegangen, aber wenigstens eben. Na ja, zu spät. Wir passieren die Berge. Es ist eine echte Quälerei mit dem ganzen Gepäck und zu guter letzt kommt auch noch Tiefsand hinzu. Wir erreichen ziemlich fertig Krausnick und fahren bis kurz vor Schlepzig um dort eine Pause einzulegen.

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Wir passieren Schlepzig und fahren weiter durch den Spreewald. Es sind sehr vile Leute unterwegs. Man muß höllisch aufpassen. Über Lübben und Lübbenau erreichen wir Leipe. Da es bereits mittag ist, statten wir dem Spreewaldhof einen Besuch ab und machen mittag. Wir warten bis der Imbiss öffnet und wählen das Tagesmenü. Es gibt Kartoffelsuppe mit Bockwurst und Brötchen. Dazu trinken wir jeder ein alkoholfreies Hefeweizen von Landskron. Entgegen unseren vorherigen Besuchen beim Spreewaldhof, fühlen wir uns nicht als willkommene Gäste sonder eher als notwendiges Übel um Geld zu verdienen. Na ja, vielleicht lag es an dem doch sehr hohem Gästeaufkommen.

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Kurz nach der Schleuse Pekamsberg bemerkt Ines wie so nebenbei, dass der Anhänger sich schwer ziehen würde. Zuerst schieben wir es auf die Sand- und Schotterwege und Holger meint er müsse wohl ein bisschen Gepäck übernehmen. Sofort kommen Erinnerungen an den Urlaub des letzten Jahres und der Plattfuß von Frankfurt / Oder auf. Ines schaut nach hinten unten und der Verdacht bestätigt sich. Es ist werder das Gepäck noch sind es die schlechten Wege, es ist tatsächlich wieder mal ein Plattfuß am Hinterrad von Ines ihrem Fahrrad. Holger zieht sich schnell die Gummihandschuhe über. Dann das Fahrrad entpacken, umdrehen, Rad ausbauen, Schlauch wechseln. Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Zum Glück hat der Mantel nichts abbekommen und nach kürzester Zeit können wir die Fahrt fortsetzen.

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Wir verlassen Leipe in Richtung Raddusch. Der geplante Weg soll über eien Brücke über die Spree führen. Eine für den Spreewald typische Fußgängerbrücke. Mit unseren voll beladenen Rädern und den Anhängern nicht zu schaffen. Also heißt es eine Alternative finden. Wir kommen nach Vetschau. Eigentlich wollen wir zum Netto. Den finden wir aber erst mal nicht. In einem REWE geht Ines einkaufen. Leider gibt es im REWE nicht alles was wir ollen. So suchen wir dann doch den Netto und finden ihn schließlich doch noch. Ines geht wieder einkaufen und bekommt jetzt die Lebensmittel, welche wir brauchen. Nun wieder auf den richtigen Weg und die geplante Richtung einschlagen. Auf der Nebenstraße in Richtung Tornitz, sehen wir in der Nähe der Straße die z. Zt. höchsten Windräder Deutschlands. An einem der Räder arbeiten gerade ein paar Leute an den Rotoren. Irgenwie verrückt in der Höhe. Uns laufen leichte Schauer über den Rücken bei diesem Anblick.

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 So erreichen wr den Gräbendorfer See, welchen wir noch fast bis zur Hälfte umrunden müssen um den Zeltplatz zu erreichen. Wir kommen gegen viertel Drei an. Der Zelt- und Campingplatz hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem am Geierswalder See und ist wohl zu etwa der gleichen Zeit entstanden. Als Toiletten und Duschräumen stehen hier, wie am Geierswalder See, Container zur Verfügung. Im Gegensatz zum Geierswalder See, können wir das Zelt auf einer Wiese auftsellen undes stehen Schatten spendende Bäume auf dem Stellplatz. Wir bauen auf und trinekn unseren Nachmittagskaffee. Danach entschleißen wir uns am Kiosk ein Eis essen zu gehen. Im Anschluß gehen wir schon duschen. Leider hat Ines beim Duschen nur kaltes Wasser. Bei mir ist es schön warm. Da das Wetter aber richtig schön, windstill und sonnig ist kann sich Ines nach der kalten Dusche recht schnell wieder erwärmen. Während der Fahrt bläst uns die ganze Zeit ein stetiger Wind aus Richtung Südwest entgegen. Dadurch trocknen die Augen und die Lippen besonders aus. Die Augen können wir durch die Brillen gut schützen. Die Lippen pflegen wir im Nachgang mit Bepanten. Zum Abend sitzen wir noch ein Weile am Zelt und knabbern Studentenfutter (übrigens schon den ganzen Urlaub lng): Wir entschließen uns vor dem schlafen gehen, noch einmal einen kleinen Rundgang zu machen. Am Strand setzen wir uns auf eine Bank und genießen den Sonnenuntergang und die Ruhe. Mit Einbruch der Dunkelheit gehen wir schlafen.


Samstag 31.07.2021

7. Etappe geplant: Gräbendorfer See - Silbersee 74,3 km
              gefahren: Gräbendorfer See - Lawalde 131km

10 Spreewitz - Lawalde
10 Gräbendorfer See - Spreewitz

Der Morgen verläuft wie seit Jahren bei unseren Touren gewöhnt mit aufstehen, waschen, Frühstück. Danach packen und starten. So können wir kurz nach 08:00 Uhr los. Wetter ist super schön. Warm und Sonnenschein. Wir müssen noch ein paar Kilometer um den See herum bevor wir den Rundweg in Richtung Göritz verlassen. Kurz vor dem Altdöberner See steht ein Verkehrsschild mit der Warnung vor einer Steigung mit 12%. Was wir allerdings zu sehen bekommen ist nur ein kleiner Huckel. Wir denken: “Na, typisch Brandenburg. Große Warnschilder und nichts dahinter!!” Nach der nächsten Kurve werden wir für unsere Überheblichkeit ganz böse bestraft. Eine richtig lange Steigung mit wirklich 12%. Wir kämpfen uns mutig nach oben. Nach der Steigung machen wir eine Pause. Während wir am Straßenrand stehen, hören wir in unmittelbarer Nähe laute Techno-Musik. Mh, was kann das sein. Ein blick aufs Smartphone bringt schnell Klärung. Am Altdöberner See findet ein Musikfestival statt. Uns schwant etwas. Wochenende (Samstag), feiern und das vielleicht an jedem See? Na, hoffentlich nicht am Silbersee. Am Abzweig in Lubochow in Richtung Reesen machen wir noch eine Pause.

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Weiter in Richtung Neu Petershain und Welzow. Der Radweg ist richtig super. Glatter Asphalt ohne Schlaglöcher und teilweise durch den Wald wo es schönen Schatten gibt. Es wir immer heißer. Leider liegen am Radweg weder Bäcker noch irgendwelche Supermärkte an denen man eine Kaffee bekommen könnte. Nicht mal eine Tankstelle findet man. Leider kommen wir am Ortsschild von Sibirien nicht vorbei. Wäre echt schön gewesen dort ein Foto zu machen. Na ja, was nicht ist, ist nicht. Wir kommen nun nach Schwarze Pumpe. Das Kraftwerk liegt direkt vor uns. Es ist schon ein eindrucksvoller Industriebau. Wenn man das Bild auf sich wirken läßt, fällt auf, dass es keine einzige Rauchwolke oder so etwas gibt. Das einzige was “raucht” sind die Kühltürme. Und was die von sich geben ist einzig und allein Wasserdampf. Von hier aus liebe Grüße an die selbst ernannten grünen Umweltschützer und Energie-Verteuerer.

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In Spreewitz machen wir noch einmal eine Pause. Bei einem Blick auf die Radkarte stellen wir fest, wir sind gar nicht weit von Rühlmühle, Boxberg und damit vom Bärwalder See entfernt. Also auch “nur” etwa 50 km von zu Hause. Äh, also dachten wir. Wir überlegen kurz ob wir noch zum Silbersee fahren und uns der Gefahr eines Konzertevents hingeben wollen, oder ob wir von hier aus den Weg nach Hause einschlagen. Da es erst 12:00 Uhr ist und wir bereits 60 km weg haben, entscheiden wir uns für den Heimweg. Noch etwas essen, trinken und auf Richtung Bärwalder See. Wir denken noch daran, dass es für den Heimweg dringend erforderlich sei, noch etwas zu trinken aufzutreiben. Am Sternencamp am See läßt Ines unsere Wasserflaschen auffüllen.

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Wir fahren weiter um den Bärwalder See. Plötzlich taucht ein Hinweisschild auf. Darauf ein Radfahrr und die Entfernungsangabe: Löbau 39 km. Also los. Die paar Kilometer sollten schnell hinter uns liegen. Kurz nachdem wir den See verlassen haben, hätten wir stutzig werden sollen. Der Weg ist nur noch ein ganz schlecht befahrbarer, schmaler Waldweg. Aber wir ignorieren diese Hinweise und setzen unseren Weg fort. Nachdem wir den Bärwalder See soweit hinter uns gelassen haben, dass an umkehren nicht mehr zu denken ist, stellen wir staunend fest, das ein Hinweisschild nach Löbau nicht wieder aufgetaucht. Wir folgen dem Seeadler-Radweg, irren zeitweise völlig orientierungslos durch den Wald, da die Beschilderung doch sehr zu wünschen übrig läßt. Irgendwann taucht Kreba-Neudorf auf. Wir fahren weiter Richtung Mücka und Niesky. Im Bereich See bekommt Ines den ersten Durchhänger. Es fällt ihr immer schwerer in die Pedale zu treten. Ines schlägt vor die Tour hier für heute zu beenden und in Sproitz das Nachtlager zu errichten. Holger ist leider so stur und hat kein Einsehen. Es war abgemacht nach Hause zu fahren und da wird das auch durchgezogen, Nach kurzen Unstimmigkeiten, setzen wir die Fahrt für die ersten Kilometer recht schweigsam fort. Es geht quer durch den Wald nach Jänkendorf. Von dort auf dem straßenbegleitenden Radweg weiter in Richtung Löbau. Auf den nächsten Metern fällt es Ines noch schwerer zu treten. An einer Gulf-Tankstelle trinken wir einen Becher Kaffee, Luft für die Räder kostet 1,-€. Das lassen wir dann doch lieber bleiben. Es sind doch noch 22 Kilometer bis nach Löbau. Jetzt kommt auch noch ein kräftiger Gegenwind dazu. Ines geht es immer schlechter und die Stimmung nähert sich einem weiteren Tiefpunkt. Es ist heiß, trocken und windig. Wir kämpfen uns bis zur nächsten Pause an der Autobahnanschlußstelle Niederseifersdorf. Wir essen etwas obwohl wir beide kein Hungergefühl haben. Als wir weiter fahren bemerken wir, dass es erstaunlicherweise besser geht. Wir haben wohl unwissentlich einen gigantischen Hungerast gehabt.

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Nun kommen wir auch ganz gut voran. Wir meistern die Berge gut aber langsam. Der Gegenwind ist heftig, Die Jahreszeit bringt es mit sich, dass die Bauern den Raps reinbringen. Dadurch ist es auch recht staubig. In Löbau angekommen, holen wir uns erst mal für das Abendbrot für jeden einen Döner und machen uns dann auf die letzten Kilometer nach Hause. Nach 131 km sind wir um 19:00 Uhr in Lawalde angekommen.

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