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Nach dem wirklich gelungenem Urlaub des vorigen Jahres, haben wir uns schon auf den 2016er Urlaub gefreut. Der Plan sah vor, mit dem Zug von Dresden nach Wittenberge zu
fahren und den Elbe- dann den Havel- und schlußendlich den Spree-Radweg zu fahren. Dies sollte dann folgende Route werden:
Wittenberge-Havelberg-Potsdam-Berlin-Spreewald-Cottbus-Spremberg-Bautzen und dann nach Hause. Geplant haben wir so 12 Tage. Auf Grund der Ferien, begann unser Urlaub erst Ende der zweiten
Augustwoche. Urlaubs- und Fahrtbeginn sollten der 13.08 sein, Ankunft zu Hause geplant am 23.08. Mh, na lasst euch überraschen wie es dann wirklich war. :-) Vielleicht sollte ich am Rande
noch erwähnen, dass wir uns kurz vor dem Urlaub noch neue Fahrräder zugelegt haben. Es sind Randonneure der VSF- Fahrradmanufaktur. Die fahren sich richtig gut und sind kein Vergleich zu
unsere bisherigen Rädern. Wie es immer ist, passt natürlich Einiges der alten Räder nicht an die Neuen. Dazu gehören auch die Lenkertaschen mit den dazugehörigen Halterungen. Heißt, neue
Halterungen und Taschen für den Lenker besorgen. Als Halterung entscheiden wir uns für KlickFix und die Taschen nehmen wir von Norco, da diese ein relativ großes Fassungsvermögen haben
und auch so ziemlich gut
sind.
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Samstag 13.08.2016
1. Etappe geplant: Wittenberge Bahnhof - Havelberg 38 km; gefahren: Wittenberge Bahnhof - Havelberg 38 km
KARTE
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Um 02:30 Uhr stehen wir auf. Wir frühstücken in aller Ruhe, packen die restlichen Sachen ins Auto und Mathias fährt uns ab 04:30 Uhr nach Dresden. Kommen so um 06:00 Uhr am
Hauptbahnhof an. Wir haben diesmal ab Hauptbahnhof gebucht, da der Zug dort eingesetzt wird und wir uns einen besseren Platz für die Räder und für uns versprochen haben. Auf dem Bahnhof
angekommen mussten wir erst einmal den Bahnsteig suchen. Auf den gekauften Tickets stand der Bahnsteig 1 und auf dem Fahrplan im Bahnhof stand der Bahnsteig 17. Ja wie denn nun 1 oder 17.
Wir stellen die Räder ab und Holger macht sich mit Mathias auf die Suche. Letztlich ist es der Bahnsteig 17. Also Gepäck und Räder die Treppen hoch buckeln und auf den Zug warten.
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Es dauert nicht lange und der Zug wird bereit gestellt. Es ist 06:40 Uhr und damit genügend Zeit zum Einsteigen und Gepäck nebst Fahrräder zu verstauen. Da wir die Ersten
sind die einsteigen,, können wir sogar die auf den Tickets aufgedruckten Fahrradstellplätze belegen. Mathias hilft uns noch beim Einladen und dann macht er sich auf den Heimweg. Leider
hat er unsere Jacken, welche wir nur für die Autofahrt und die Wartezeit auf dem Bahnhof mitgenommen hatten, vergessen. Na ja, nun war es sowieso zu spät. Der Zug fährt pünktlich um 06:54
Uhr ab.
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Leider hat sich Ines beim Einsteigen und Einladen das Schienbein aufgeschlagen. Ist aber nicht schlimm, sieht nur so aus. Da auf der Bahnstrecke von Dresden nach Berlin
gebaut wird, muß der Zug eine Ausweichstrecke fahren. Deshalb hält er auch bis Berlin nirgendwo und kann bis Südkreuz durchfahren. Nun erwarten wir eigentlich den üblichen Bahnhorror,
aber, welch ein Wunder, es geht hier noch ganz gesittet vonstatten. Wohl auch, weil nicht viele Leute mit Rädern einsteigen. Weiter geht es zum Hauptbahnhof. Wie erwartet geht es hier
wieder viel chaotischer zu. Dieses Mal ist aber nicht die Bahn schuld, sondern die neu zugestiegenen Fahrgäste machen sich selbst das Leben schwer. Es geht verbal ziemlich bösartig unter
den Leuten zu. Danach ist der Waggon dann auch ziemlich voll.
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Wir staunen auch, dass es dieses Mal mit den Stellplätzen sehr gut klappt. Jeder kann den Platz belegen, der auch auf dem Ticket steht. Bis Wittenberge verläuft die Fahrt
ohne weitere, erwähnenswerten Vorkommnisse. Der Zug fährt pünktlich im Bahnhof ein. Wir steigen mit unserem Gepäck aus und ordnen uns erstmal.
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Nachdem wir uns sortiert haben, begeben wir uns zum Bahnhofsvorplatz. Es klappt ziemlich gut, da es auf dem Bahnhof auch Fahrstühle gibt. So gelangen wir recht problemlos
nach draußen. Jetzt die Anhänger an die Räder bammeln und das Equipment anbauen. Das heißt, die Kameras, bei Ines den Tacho und bei Holger das Navi (Sören) anbauen. Wir wollen gerade
starten, da meldet sich Ines ihr Tacho mit der Meldung “Akku leer”. Na das passt ja wieder einmal. Es ist gleich Samstagmittag und wir müssen jetzt ein Geschäft finden um die
Knopfzelle zu kaufen. Na denn los, ab in die Stadt. Wir finden recht schnell einen Rossmann und Holger kauft schnell eine Packung CR2032. Noch bevor wir den Rossmann erreichen werden wir
zweimal aufgehalten. Ein Motorradfahrer fragt uns, ob wir wissen, wo er in Wittenberge eine Pension finden kann. Ines versucht ihm mit Hilfe des Bikelinebuches zu helfen, bis ein
Einheimischer übernimmt und ihm den richtigen Weg weist. Holger schlägt sich derweil mit einem älteren Mann rum, der ihm unbedingt seine Lebensgeschichte aufschwatzen will. Na ja,
irgendwann geht es dann weiter. Holger wechselt die Batterie im Tacho und dann fahren wir durch die Stadt bis wir das erste Mal die Elbe sehen.
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Nach der kurzen Pause (Zigarettenlänge) fahren wir weiter in Richtung Hinzdorf. Das Wetter ist ganz angenehm. Die Sonne scheint, ein paar ungefährliche Wolken ziehen am
blauen Himmel entlang, nur der Wind ist ziemlich kräftig. Da der Wind aber aus Richtung WNW weht, kommen wir ganz gut voran. Ein paar Kilometer hinter Hinzdorf, an der Kreuzung an der es
dann rechts nach Bälow geht machen wir Mittagspause. Wir trinken und essen eine Kleinigkeit. Dann rauchen wir eine und quatschen dummes Zeug. Wir haben super gute Laune und es macht alles
einen Heidenspaß.
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Nach der Mittagspause fahren wir weiter in Richtung Bälow. Der Wind kommt leider nun schräg von vorn und weht recht kräftig. Leider ist auch der Straßenbelag alles andere
als gut. Wir werden anständig durchgeschüttelt und es geht nur relativ langsam voran. Aber das tut unserer guten Laune keinen Abbruch. So geht es ungefähr die nächsten zwei Stunden. Gegen
14:00 Uhr erreichen wir Havelberg. Den Campingplatz finden wir recht schnell. Nur dass wir anstatt der Straße, eine Fußgängerbrücke nutzen um auf die Campinginsel zu kommen. Leider öffnet
die Anmeldung erst um 15:00 Uhr. Ist aber nicht so schlimm. Wir warten die Stunde in aller Ruhe ab. Schließlich melden wir uns an. Wir bezahlen pro Person 8,- € und können uns den
Stellplatz selbst aussuchen. Zur Zeit steht auf dem Platz nur ein einziges Zelt und wir suchen uns eine gute Stelle zum aufbauen. Nicht zu weit aber auch nicht zu nah an den sanitären
Anlagen. Dann bauen wir zum ersten Mal in diesem Urlaub unser Zelt auf. Geht wie geschmiert. Wir haben zum vorigen Jahr nichts verlernt und arbeiten gut Hand in Hand.
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Da wir heute Morgen sehr früh aufgestanden sind, macht sich nach dem Aufbau so ein bisschen die Müdigkeit breit. Wir sitzen vor dem Zelt, trinken Kaffe und lassen den Tag
Revue passieren. Es ist ein positives Fazit. Es hat alles wunderbar geklappt. Ines geht zwischendurch die sanitären Anlagen inspizieren. Der Zustand ist so, na ja. Um 18:00 Uhr gehen wir
am Imbiss eine Bockwurst essen und trinken jeder ein alkoholfreies Bier. Danach geht es zurück zum Zelt und wir sitzen noch eine Weile draußen. Langsam trudeln auch ein paar andere
Radwanderer ein und stellen ihre Zelte auf. Aber voll wird der Zeltplatz nicht. So gegen 20:00 Uhr kommt eine ganze Ladung Kinder an. Die Erwachsenen scheinen die Übernachtung
vorzubereiten. Mal schauen was uns erwarten wird. Die Kinder spielen und der Lärmpegel steigt ganz leicht an. Ist aber noch auszuhalten. Wir gehen uns waschen und machen uns gegen 21:30
Uhr zum Schlafen fertig. Wir sind so müde, dass wir eigentlich recht schnell einschlafen. So gegen Mitternacht werden wir durch laute Kirchengesänge unsanft aus dem Schlaf gerissen.
Tatsächlich sind die Kinder, inklusive der Erwachsenen, wohl auf einer Kirchenfreizeittour. Na super. Irgendwann zieht dann doch wieder Ruhe ein und wir können bis zum Morgen
durchschlafen.
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Sonntag 14.08.2016
2. Etappe geplant: Havelberg - Streckelsdorf 46,00 km
oder: Havelberg - Hohennauen 49,54 km gefahren: Havelberg - Havelsee 80
km
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Nach einer recht unruhigen Nacht, stehen wir um 06:30 Uhr auf. Ines hatte am Abend noch eine Alternative zu den eigentlichen Toiletten gefunden. Diese sind viel sauberer
und angenehmer. Deshalb nutzen wir dies auch heute am frühen Morgen. Waschen gehen wir uns allerdings in den öffentlichen Waschräumen. Holger geht die am Abend bestellten Brötchen holen
und wir frühstücken. Schmeckt uns sehr gut. Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen. Es klappt, trotz der einjährigen Pause, ziemlich reibungslos. Gegen 09:00 Uhr starten wir in
kurzen T-Shirts in Richtung Rathenow. Der Himmel ist richtig bedeckt und es sieht zeitweise so aus als ob es regnen wollte. Aber es bleibt trocken. Nach ca. 10 km machen wir eine Pause
und ziehen uns nun doch die langärmligen Hemden an. Da keine Sonne scheint und der Wind doch ständig weht, ist es nicht gerade warm.
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Die Führung des Radweges entspricht nicht unseren Karten und auch nicht der GPS-Planung. Offensichtlich hat sich in den letzten Jahren in Brandenburg, was die Radwege
angeht, Einiges getan. Allerdings ist die Ausschilderung ausnehmend gut. Der Zustand wechselt von Katastrophe zu nagelneuem Beton. Nur gut, dass der neue Beton auf der Strecke überwiegt,
da es sich auf den bröckligen, alten Abschnitten absolut bescheiden fährt. Kurz vor Rathenow machen wir eine Rauchpause und kommen mit einem Pärchen aus Hannover ins Gespräch. Es
entwickelt sich eine sehr angenehme Unterhaltung.
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Als wir in Rathenow eintreffen, entschließen wir uns erst einmal eine Gelegenheit zum Essen zu suchen. Wir verlassen den eigentlichen Radweg und finden die Gaststätte
“Parkschlößchen”. Holger nimmt ein Bauernfrühstück und Ines isst Sülze mit Bratkartoffeln. Wir trinken jeder eine große Tasse Kaffee und bezahlen für Alles günstige
16,-€. Nach ungefähr einer 3/4 Stunde machen wir uns wieder auf den Weg. Ich habe vergessen zu erwähnen, dass Ines ihr Fahrrad nicht mehr 100%-ig funktioniert. Sie hat immer mehr
Probleme vorn auf den größten Kranz zu schalten. Entweder es dauert sehr lange oder es geht gar nicht. Wir machen uns schon langsam Gedanken wie wir das Problem beseitigen können.
Hoffentlich fällt uns etwas Gescheites ein. Gegen 15:00 Uhr treffen wir auf dem Campingplatz Engler in Kützkow, Gemeinde Havelsee, ein. An der Rezeption ist Niemand, aber es steht eine
Telefonnummer angeschrieben. Ines ruft an und es wird gesagt, dass gleich Jemand auftauchen wird um mit uns die Anmeldung zu machen. Es dauert auch wirklich nur eine Zigarettenlänge bis
die Anmeldung öffnet. Wir bezahlen 13,- € für uns und das Zelt. Dann wird uns der Platz gezeigt und wir können uns aussuchen wo wir aufbauen wollen. Der Platz ist wunderbar und
idyllisch direkt an der Havel gelegen.
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Bevor wir aufbauen gibt es erst einmal einen Kaffee. Danach Zelt aufbauen und einräumen. Als wir fertig aufgebaut haben, gehen wir auf Erkundungstour. Zuerst zu den Wasch-
und Duschräumen, welche sehr modern und sauber sind und dann zu den zwar sauberen, aber recht weit entfernten Toiletten. Nach dem Rundgang kehren wir zum Zelt zurück, genießen die schöne
Aussicht und die Ruhe am Ufer der Havel. Zur Zeit sind nur wir und ein junges Pärchen mit Kindern auf dem Platz. Die paar Dauercamper hört man gar nicht. Neben uns steht noch ein kleines
Zelt, dessen Bewohner aber nicht da sind. Wir gehen uns dann schon einmal duschen. Bei Ines nimmt der Automat den Euro nicht an. Sie muss also mit kaltem Wasser duschen. Bei mir wird zwar
der Euro angenommen, aber ich kann nicht die Temperatur regeln. Ich musste also ganz heiß duschen. Während wir das Abendbrot vorbereiten, bekommen wir von einem der älteren Daurcamper
einen Tip und eine Radkarte, damit wir am nächsten Morgen in Brandenburg einen Fahrradservice finden können, um Ines ihre Schaltung reparieren zu lassen. Wir sind sehr dankbar und
quatschen noch ein bisschen. Beim Abendessen kommen zwei Radler auf dem Platz an. Sie bauen ohne zu grüßen ihr Zelt auf und gehen sich duschen. Ich erinnere mich die Beiden schon in
Rathenow gesehen zu haben. Es war dort wo wir zu Mittag gegessen hatten. Auch dort haben die beiden Guppys schon den Mund nicht auf bekommen. Sind wohl BWL-Studenten. Über die haben wir
unsere eigene Meinung. Wir essen in aller Ruhe Abendbrot. Es gibt Suppe mit Brot und dazu einen Knacker für jeden. Danach sitzen wir noch und klönen ein bisschen. Nun kommen auch die
Nachbarn des schon stehenden Zeltes. Es sind zwei junge Burschen die es sich am Wasser bequem machen. Als wir schlafen gehen, machen die zwei ein bisschen Radau mit einer Bassbox. Aber es
dauert nur ca. eine halbe Stunde, dann zieht Ruhe ein und wir schlafen sehr gut.
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Montag 15.08.2016
3. Etappe geplant: Hohennauen bzw. Streckelsdorf - Breitling See 57 bzw. 69 km gefahren:
Havelsee - Potsdam 70
km
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Die Nacht verläuft recht ruhig. Um 04:00 Uhr erst mal die Örtlichkeiten aufsuchen. Dann noch schlafen bis 06:30 Uhr. Aufstehen und waschen gehen. Ines bekommt ihren
Duscheuro zurück. Nach dem Frühstück machen wir uns um 09:00 Uhr auf den Weg in Richtung Brandenburg. Wir suchen den vorgeschlagenen Weg, müssen aber zwischendurch noch einmal nach dem
richtigen Weg fragen und werden prompt falsch geschickt. Über tiefe, sandige und katastrophale Wanderwege schinden wir uns auf einem 10 km langen Umweg. Da die Schaltung an Ines ihrem
Fahrrad nicht ordentlich funktioniert, ist es für sie noch eine viel größere Qual diese besch... Wege zu absolvieren. Wir erreichen ziemlich kaputt Brandenburg. Den Fahrradladen finden
wir schnell und uns wird auch sehr unkompliziert geholfen. Für 5,- € Trinkgeld stellt der Techniker die Schaltung ein und wir setzen unsere Fahrt durch Brandenburg fort. Wir müssen
durch die komplette Stadt von Nord nach Süd. Die Straßen sind brandenburgtypisch wie aus Napoleons Zeiten. In der Südstadt geht Ines im Lidl einkaufen. Beim Bäcker trinken wir einen
Kaffee und essen jeder eine Streuselschnecke.
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Ab hier ist der Radweg bis Werder wieder wunderschön und fährt sich sehr gut. Wir kommen also gut voran. In Werder nimmt der Verkehr apokalyptische Ausmaße an. Ein Lärm und
viele Abgase verpesten die Luft. Nachdem wir die Brücke über die Havel überquert haben, wird es wieder ruhiger. Wir erreichen den Campingplatz Sanssouci. Da wir vom Südende auf den Platz
kommen, die Anmeldung aber am Nordende ist, müssen wir erst den ganzen Platz überqueren um uns anmelden zu können. Dabei fällt uns auf, wie voll der Campingplatz ist. Es sind vor allem
Wohnmobile aus aller Herren Länder da. Wir erreichen die Anmeldung und Holger geht rein um die Formalitäten zu erledigen. Ihm wir ein Begrüßungsschnaps angeboten, den er aber dankend
ablehnt. Nach dem die Anmeldung durch ist und Holger den Preis genannt bekommt, hätte er den Schnaps ganz gut vertragen können. Der Preis beträgt 28,60 €. Ganz schön happig.
Allerdings braucht man keine Duschmarken. Das ist auch gut. Da kann man duschen so lange man möchte. Wir werden von einer Angestellten zum Aufbauplatz geleitet und können uns dort einen
schönen Platz aussuchen. Obwohl der Platz so groß ist, gibt es nur ein Sozialgebäude. Na , da sind wir aber gespannt.
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Bevor wir ans aufbauen denken, trinken wir, wie fast immer, einen Kaffee. Dann bauen wir auf. Es ist ganz schön Trubel auf dem Platz. Aber für die Menge an Leuten geht es
wiederum recht gesittet zu. Wetter ist super und die zum Zeltplatz gehörende Badestelle ist sehr gut besucht. Vor allem sind sehr viele Kinder da. Aufbauen klappt super. Als wir so ruhig
vor unserem Zelt sitzen, kommt eine Frau mit ihren zwei Jungs an. Sie sind auch mit den Fahrrädern unterwegs und die Mutter hat einen Anhänger am Rad. Aber was für einen Klopper. Es ist
ein zweirädriger Lastenanhänger mit einer riesigen Alu-Kiste drauf. Also, Hut ab. Mit so einer Last und den beiden Jungs, eine Havel-Radweg-Tour zu machen nötigt uns ganz schön Respekt
ab. Die drei packen aus und wir bekommen noch größere Augen. Ein riesiges Zelt kommt zum Vorschein. Außerdem ein großes, aufblasbares Stand Up Paddle Board. Das Essen besteht, nicht wie
bei uns aus dehydrierten Suppen, sonder aus großen, schweren Büchsen. Die Mutter hat ihre Jungs aber auch ganz gut im Griff. Auf einmal kommt eine Frau suchend auf uns zu. Und stellt uns
die Frage ob wir nachts schnarchen würden. Wir bejahen diese Frage und sie macht sich weiter auf die Suche nach einem Platz für ihr Zelt, an einer Stelle, wo in der Nachbarschaft nicht
geschnarcht wird. Na dann, viel Glück, denken wir. Irgendwann am Abend sehen wir sie wieder. Sie scheint noch nichts richtiges gefunden zu haben, da sie immer noch ihr Zelt (aufgebaut)
mit sich rum schleppt. Am nächsten Tag wollen wir ja eigentlich nach Spandau fahren um dort auf dem Campingplatz “Bürgerablage” zu übernachten. Da wir aber mit den neuen
Rädern und auf Grund der Streckenbeschaffenheit sehr gut voran kommen, entschließen wir uns, gleich bis nach Burig zur Jägerbude durch zu fahren. Wird zwar durch ganz Berlin wieder
stressig werden. Aber was solls, wir werden es schon packen. Irgendwann gehen wir schlafen. Ach so, trotz des nur einmal vorhandenen Sozialgebäudes ist das Waschen und der Toilettenbesuch
kein Problem. Es ist auch sehr sauber und gut zu nutzen, da z.B. die Duschen und Waschgelegenheiten in einzelne Kabinen unterteilt sind.
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Dienstag 16.08.2016
4. Etappe geplant: Breitling See - Templiner See 57 km gefahren: Potsdam - Burig 92
km
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Trotz der recht unruhigen Nacht, stehen wir um 05:30 Uhr auf. Holger geht gleich waschen und auf Toilette. Die Sonne geht gerade auf. Es herrscht eine sehr hohe
Luftfeuchtigkeit. Die Sachen und das Zelt sind klamm bis feucht. Es vespricht aber ein schöner Tag zu werden. Nach dem Frühstück und Abbau machen wir uns um 08:30 Uhr in die Spur. Da wir
heute ziemlich weit wollen, möchten wir nicht den Bogen um den Wannsee nehmen, sondern wollen mit der Fähre übersetzen. In Potsdam geht Ines erst einmal im REWE unsere Vorräte auffüllen.
Bis zur Fähre sind es 17 km. Auf dem Weg überqueren wir die Glinicker Brücke. Das atmet ja dort förmlich Geschichte. Für alle die es nicht wissen: Auf dieser Brücke wurden in Zeiten des
kalten Krieges die Agenten der sich unverbrüchlich gegenüberstehenden Gesellschaftssysteme ausgetauscht.
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Um 11:00 Uhr sind wir am Fährhafen angekommen. Die Fähre über den Wannsee fährte alle volle Stunden. Tja, die war gerade weg. Wir müssen nun die eine Stunde Wartezeit
überbrücken. Dabei hilft zum Beispiel ein Kaffee. Also wird am Imbiss eingekauft. Wetter ist immer noch super. Wir sitzen und warten auf die Fähre. Als die Fähre kommt, stellen wir uns in
die Schlange der Wartenden. Es sind eine ganze Menge Leute die übersetzen wollen. Kurz kommen wir mit zwei älteren Herren ins Gespräch. Den Beiden werden wir auf unserem Weg durch Berlin
noch ein- oder zweimal begegnen. Die Fähre hat eine große Stellfläche mit einer Vielzahl von Fahrradständern. Die sind da ganz gut auf Radreisende eingestellt. Die Überfahrt dauert ca. 20
min. In Kladow verlassen wir die Fähre und fahren in Richtung Spandau.
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Wie schon geahnt ist Berlin für uns schon wieder eine Katastrophe. Baustellen auf dem Radweg die aussehen als hätte sie ein Hilfsschüler geplant und ausgeführt. Die
Ausschilderung ist eigentlich gar nicht vorhanden. Wir schlagen uns mehr schlecht als recht durch. Irgenwann wissen wir gar nicht mehr so recht wo wir uns befinden. An einer Tankstelle
nutzen wir die Gelegenheit um eine Kleinigkeit zu essen. Holger fragt die Angestellte der Tankstelle. Aber die weiß selbst nicht einmal wo sie arbeitet. Ein Kunde will uns helfen, schickt
uns aber direkt nach Charlottenburg. Wir wollen aber nach Spandau und dort auf den Spree-Radweg. Dann taucht ein weiterer Angestellter der Tankstelle auf und der schickt uns so wie wir
eigentlich auch wollen. Also nehmen wir diesen Vorschlag an und fahren schnurstracks nach Spandau.
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Wieder Erwarten finden wir in Spandau den Spreeradweg ziemlich schnell und machen uns auf den Weg Richtung Berlin Zentrum. Bis zum Roten Rathaus funktioniert es auch
zufriedenstellend. Natürlich abgesehen von dem teilweise schlimmen Zustand des Radweges, des Gestankes der Stadt und des heftigen Verkehrs. An der Siegessäule warten wir an einer Ampel.
Just in diesem Augenblick kommt ein Fernsehteam von Sat.1 um eine Umfrage zur Fahrradhelm-Pflicht abzuhalten.
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Nach der Siegessäule geht es weiter am Brandenburger Tor vorbei ins Zentrum. Wir schaffen es noch problemlos am “Roten Rathaus” vorbei und noch ein kleines
Stück weiter. Dann verpassen wir irgendwie den Abzweig auf die Karl-Marx-Allee. Wir fahren ein ganzes Stück zu weit, bis uns ein freundlicher Berliner, während wir Kartenstudium
betreiben, hilft, wieder auf den rechten Weg zu kommen.
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Bevor wir die Orientierung wieder haben, werden wir darauf aufmerksam gemacht, dass bei Ines der Koffer noch offen ist und bei mir die Karte noch offen am Koffer klemmt.
Haben aber nichts verloren. Puh. Endlich haben wir wieder den richtigen Weg erreicht. Über den Straußberger Platz, vorbei an der East-Side-Gallery, über die Oberbaum-Brücke in den
Treptower Park. Nach der Durchquerung des ehemaligen Plänterwaldes überqueren wir mit der Fähre die Spree und kommen in den Bezirk Köpenick. Am Müggelsee machen wir noch eine Kaffeepause.
Holger hat das Essen verpasst und demzufolge geht es ihm nicht so gut. Nach zwei großen Kaffee und einem Snack geht es ihm wieder besser und wir fahren weiter über Erkner nach Burig zum
Campingplatz “Jägerbude”.
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Wie man auf dem Bild vom Müggelsee erkennen kann, ist das Wetter so langsam aber sicher etwas schlechter geworden. Wir kommen leider am Campingplatz an, als die Rezeption
nicht mehr besetzt ist. Allerdings hängt an der Eingangstür ein Zettel, dass die Anmeldung in der Campinggaststätte erfolgt. So fahren wir erst einmal zur Gaststätte und nehmen dort die
Schlüssel für das Sozialgebäude in Empfang. Dann bauen wir direkt neben dem Sozialgebäude unser Zelt auf. Der Himmel bezieht sich immer mehr mit Wolken und es kommt auch ein ziemlicher
Wind auf. Als wir aufgebaut haben und die Sachen im Zelt verstaut sind, fängt es an zu regnen. Wir fahren wieder zur Gaststätte und machen Abendbrot. Wir essen eine Suppe und trinken
jeder zwei alkoholfreie Bier. Es regnet währenddessen ganz schön heftig. Nach dem Essen schauen wir uns unseren Aufbauplatz von vor etlichen Jahren an und machen uns zum Zelt zurück. Wir
gehen uns waschen und dann beizeiten ins Bett. Erstens waren es doch reichlich Kilometer und die Fahrt durch das blöde Berlin tut ein Übriges.
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Mittwoch 17.08.2016
5. Etappe geplant: Templiner See - Spandauer Forst 47 km gefahren: Burig - Ranzig 77,3
km
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Da auf dem Zeltplatz recht wenig Betrieb ist, verbringen wir eine richtig ruhige Nacht. Als wir frühmorgens aufwachen ist es draußen neblig und bitterkalt. Es sind bestimmt
unter 10°C. Das Zelt ist von außen klatschnaß. Wir klettern leicht bibbernd aus dem Zelt und gehen uns gleich waschen. Während das Kaffeewasser heiß wird räumen wir schon einmal unsere
Sachen aus dem Zelt. So langsam schummelt sich die Sonne durch den Nebel. Laut Vorhersage soll es ja ein schöner Tag werden. Als wir das Zelt leer haben, stellen wir es etwas weiter in
die Sonne, damit es während des Frühstücks noch etwas trocknen kann
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Da die Rezeption noch immer nicht besetzt ist, frühstücken wir in aller Ruhe. Danach packen wir das inzwischen einigermaßen getrocknete Zelt ein und machen die Räder
startbereit. Gegen 09:30 Uhr bezahlen wir endlich die Übernachtung und starten in Richtung Süden. Es ist immer noch kalt, aber die Sonne gibt sich richtig Mühe den Nebel aufzulösen und
Wärme zu spenden. In Neuhartmannsdorf machen wir die erste Pause. Ines schmiert mir die Schulter mit Voltaren ein. Die Schulter brennt wie Mist. Aber es wird besser. Ansonsten läuft die
Tour sehr gut. Wir kommen prima vorwärts. Inzwischen ist es warm genug geworden, so dass wir die langen gegen die kurzen Sachen tauschen können. Kurz vor zwölf sind wir in Fürstenwalde.
Bevor wir in den Ort kommen nutzen wir die Gelegenheit und essen in der Gaststätte “Spreegarten” zu mittag. In dieser Gaststätte haben wir auf unserer 2012 er Tour schon Mittag gegessen. Da hieß es aber noch “Marco Polo”. Wir essen Schnitzel mit Kroketten und natürlich trinken wir auch einen Kaffee dazu. Nach einer Stunde machen wir uns wieder auf den Weg. In Fürstenwalde selbst verfahren wir uns ganz kurz, merken es aber sehr schnell. Dann geht es wieder zügig voran. Nach einem Waldstück kurz vor Rietz-Neuendorf machen wir noch eine kleine Pause. In dem Waldstück haben wir wieder typisch brandenburgische Straßenverhältnisse. Die Straße für Autos mit katastrophalem Pflaster und der Radweg ordentlich asphaltiert.
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Ab hier ist es nun nicht mehr weit. Im Gewerbegebiet Beeskow besorgen wir uns im Baumarkt noch ein paar Kartuschen für den Gaskocher. Auf dem Markt trinken wir, wie 2012,
bei “Dreißig” einen Kaffee und holen in der Apotheke noch Lippenbalsam. An der Tankstelle am Ende der Stadt korrigieren wir die Luftdrücke an den Rädern und dann sind
wir auch bald in Ranzig. Wir kommen um 16:50 Uhr am Zeltplatz an. Wir staunen, da der Platz ziemlich leer ist. Bei der Anmeldung erfolgt auch gleich die Aufklärung. Da in Sachsen die
Ferien zu Ende sind, hat sich auch der Zeltplatz geleert. Die Anmeldung geht schnell, da wir von unserer Tour 2012 noch im Computer gespeichert sind. Wir bauen am gleichen Platz wie 2012 auf. Vorher trinken wir natürlich Kaffee. Dabei lassen wir uns so richtig Zeit. Der Aufbau geht schnell vonstatten.
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Bis ca. 18:30 sind wir so gut wie allein auf dem Platz. Die Anmeldung ist seit sechs geschlossen. Auf einmal fällt eine “Horde” tschechischer Radfahrer ein. Da
wie gesagt die Anmeldung schon zu ist, können die natürlich keinen Chip für die sanitären Anlagen erwerben. Sie betteln uns um unseren Chip an, den wir natürlich nicht rausgeben können,
dürfen und wollen. Wir sagen, sie sollten doch telefonieren, da ja an der Rezeption eine Nummer angeschrieben steht. Offensichtlich haben sie keinen Erfolg. Nun ja, die Nacht wird nicht
sonderlich ruhig. Sehr früh am Morgen verziehen sich die Tschechen still und heimlich vom Platz. Na ja, war für die eine kostenlose Übernachtung. Wir wollen gar nicht wissen wo die ihr
Geschäft verrichtet haben. Wir frühstücken in aller Ruhe und als die Anmeldung wieder öffnet, sind wir auch zur Abfahrt bereit.
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Donnerstag 18.08.2016
6. Etappe geplant: Spandauer Forst - Burig 67 km gefahren: Ranzig - Lübben 61
km
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An der Rezeption folgt auch eine Art Auflösung über die nächtlichen Gäste. Die haben am Telefon nichts vertanden. Jedenfalls gibt es einen Code mit dem man den Schrank mit
den Chips öffnen kann. Diesen Code erhält man am Telefon. Und wenn gar nichts geht kann man die Tür zu den sanitären Anlagen auch durch einwerfen von 50 ct öffnen. Das wußten wir bis
dahin aber auch nicht. Die Frau von der Anmeldung war jedenfalls sehr ärgerlich, dass sich die Tschechen ohne zu bezahlen aus dem Staub gemacht haben. Wir verabschieden uns und starten in
Richtung Spreewald. Es ist wieder einmal relativ kalt. Ines zieht sich kurz nach dem Start die langen Sachen wieder an. Es weht auch ein strammer Westwind und dadurch ist schwer voran zu
kommen. Nach 14 km machen wir an einem kleinen Imbiss das zweite Frühstück.
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Nun führt uns die Route nördlich um den Neuendorfer See herum. Als wir die nördliche Spitze umrundet haben, führt der Weg in Richtung Süden. Nun kommt endlich der Wind
nicht mehr von vorn und es ist auch deutlich wärmer geworden. Da können wir nun endlich auch die langen Sachen ausziehen. In Schlepzig machen wir wieder eine größere Pause. Es gibt
Kaffee, für Ines heiße Plinse mit Heidelbeeren und Holger isst ein leckeres Eis mit Waldmeistersirup.
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Nach der Kaffeepause fahren wir durch die Teichlandschaft links der Hauptspree zwischen Schlepzig und Lübben. Der Fahrbahnbelag ist nicht so doll. Es gibt nicht einen
Millimeter Asphalt sondern nur Sand, Sand und nochmals Sand. Es ist auch bei Gegenverkehr kaum Platz zum Ausweichen. Aber wir kommen ganz gut vorwärts. Als wir in Lübben ankommen trifft
uns fast der Schlag. Nach der Ruhe zwischen den Teichen, ist ganz plötzlich ein unglaublich heftiger Verkehr. Unwahrscheinlich viele Lkw und auch sehr viele Urlauber. Entweder zu Fuß oder
mit Pkw. Wir wollen eigentlich die Alternativroute von Lübben nach Lübbenau nehmen. Allerdings ist es mit der Beschilderung nicht weit her. Wir brauchen eine ganze Weile bis wir
einigermaßen die Richtung finden. Unsere Karte ist nicht gerade aktuell und in Lübben ist auch viel gebaut worden. Ich befrage erst einen Schleusenwärter und dann einen Fährmann nach dem
Weg. Wir müssen zweimal die Spree überqueren. Allerdings nicht auf Radwegen sondern auf Fußwegen. Das bedeutet, dass wir die Anhänger abhängen und alles über die Brücken tragen müssen.
Ist ganz schön anstrengend. Als wir die zweite Brücke überwunden haben, sehen wir den Zeltplatz. Wir wollen uns den Platz erst einmal anschauen und dann entscheiden ob wir bleiben oder
weiter fahren. Wir gehen zur Anmeldung, da wir uns doch schon entschieden haben hier unser Zelt aufzubauen. Die Anmeldung geht schnell und wir bekommen den Aufbauplatz vorgeschlagen.
Während wir aufbauen kommt noch mal der Mann von der Anmeldung und gibt mir meine Geldbörse die ich vergessen hatte.
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Nachdem das Zelt steht, fahren wir in den Ort um im REWE unsere Vorräte aufzufüllen. Leider gibt es kein Plastebier, wir müssen Büchsen kaufen. Ines bringt auch einen Snack
mit. Den essen wir gleich vor Ort. Schmeckt lecker. Nachdem wir wieder beim Zelt sind gehen wir uns gleich duschen. Danach grübeln wir darüber nach, ob wir eine Suppe zum Abendbrot essen
oder ob wir in die Platzgaststätte gehen. Eine Weile sitzen wir noch am Zelt und gehen dann essen. Das Angebot im Lokal kann man anbieten. Es schmeckt und ist preiswert. Wir dehnen das
Abendbrot ziemlich aus, da wir ja schon geduscht sind und Zeit haben. Als wir zum Zelt zurückkehren, herrscht dort ganz schöner Trubel. Es sind eben auch sehr viele Kinder auf dem Platz
und die wollen eben beschäftigt sein. Wir gehen in unsere Schlafsäcke und bereiten uns aufs schlafen vor. Es ist noch ziemlich laut, aber zack um 21:30 Uhr ist schlagartig Ruhe.
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Freitag 19.08.2016
7. Etappe geplant: Burig - Ranzig 77
km
gefahren: Lübben - Talsperre Spremberg 78,6
km
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Wir schlafen bis um sechs. Dann startet das morgendliche Ritual. Das wie immer aus Frühstück, waschen und Zelt abbauen besteht. Das Zelt ist, obwohl es nicht geregnet hat,
richtig nass. Das wird wohl an den teilweise erheblichen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht liegen. Start ist halb neun. Es ist recht frisch und wir haben die Anzugsordnung
“lang” festgelegt.
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Nach den ersten 10 km ist es richtig warm geworden und wir gehen zu “kurz” über. Wir schlängeln uns zügig durch Lübbenau, Leipe und Burg. Es ist wohl für den
Tourismusansturm noch zu früh. Am Ortsausgang Burg machen wir eine größere Pause. Am Imbiss trinken wir Kaffee.
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Wir starten weiter in Richtung Cottbus. Dabei führt der Radweg parallel zum Nordumfluter. Die Beschaffenheit des Weges ist nicht berauschend. Vor Cottbus graut uns schon
ein wenig. Nach den Erfahrungen von 2012 wissen wir, dass die Ausschilderung in Cottbus nicht gut ist. Erstens steht an fast allen Radwegschildern “alle Richtungen” und dann
gibt es noch das Problem beim Bahnhof. Dort muss man entweder das Gepäck und die Räder über eine Fußgängerbrücke tragen oder man weicht auf die Bergbautour aus. Na mal sehen wie wir es
dieses Mal packen. Bei Fehrow machen wir eine Pause und werden dort von einer sehr netten Frau auf unsere Ausrüstung, insbesondere auf die Anhänger, angesprochen. Wir quatschen eine
ziemliche Weile. War eine sehr angenehme Unterhaltung.
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Dann geht es auf nach Cottbus. Zuerst finden wir ganz gut durch. An einer Kreuzung müssen wir die Karte zur Hand nehmen. Wie aus dem Nichts taucht eine Frau auf und bietet
uns ihre Hilfe an. Sie erklärt uns wie wir die Fußgängerbrücke umgehen. Auf unsere Frage wie wir denn fahren müssen, kommt die freundliche Antwort: “Indem sie mir hinterher
fahren”. Die nette, aber für uns verblüffende Antwort ist kaum verklungen, da geht es schon weiter. Wir fahren der netten Frau hinterher und sind nach ca. 5 Minuten wieder auf dem
richtigen Weg. Am Stadion von Energie Cottbus pausieren wir.
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Um wieder auf den Radweg zu gelangen müssen wir nach dem Stadion der Freundschaft den Stadtring (B 168) überqueren. Das klappt an einer Fußgängerampel ganz gut. Bei der
nächsten kleinen Kreuzung fahre ich erst Mal ganz locker bei rot über die Ampel. Ist aber nichts passiert. Wetter, wie auf den Bildern zu sehen, immer noch super, aber auch ganz schön
warm. Wir fahren gemütlich weiter. An der Kotzeburger Mühle machen wir im Restaurant “Vaclavs” eine Kombination aus Mittag und Vesper. Wie immer gibt es zuerst einen Kaffee.
Essen ist richtig super. Eingelegtes Steak mit Senf, Meerrettich, Brot und Kümmelsoße. Dazu Beilage aus Gurken und Salat. Oh, war das lecker. Wir lassen uns Zeit, da es bis zum Ziel nur
noch 10 km sind.
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Ankunft in Bagenz ist so gegen 16:00 Uhr. Die Anmeldung dauert gefühlt eine kleine Ewigkeit. Als es dann erledigt ist suchen wir einen, unserer Meinung nach, günstigen
Stellplatz. Nicht zu weit von den sanitären Anlagen. Nun wird zuerst die Wäscheleine gespannt. Das erledigt Ines, während ich den obligatorischen Kaffee ansetze. Während das
Kaffeewasser kocht, geht Ines ein paar Sachen auswaschen und hängt sie gleich auf die Leine. Daneben hängen wir auch noch die Schlafsäcke zum Auslüften raus. Das Zelt wir locker aufgebaut
und die Schlafkabine mit auf die Leine gehängt. Es trocknet alles sehr schnell, so dass wir die Schlafkabine schön trocken ins Zelt bauen können.
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Nachdem nun die Sachen trocken, das Zelt eingeräumt der Kaffee vernichtet ist, gönnen wir uns einen ruhigen Abend. Während wir so vor unserem Zelt sitzen, fällt uns zum
ersten Mal die Musik auf, die eigentlich schon die ganze Zeit dudelt. Die Musik kommt aus einem der festen Gebäude, nicht weit von unserem Stellplatz. Als wir uns in diese Richtung
wenden, sehen wir eine Hochzeitsgesellschaft. Ein Hund, der offensichtlich auch dorthin gehört, macht sich auch lautstark bemerkbar. Nun gut, sollen sie feiern, denken wir noch in unserem
jugendlichen Leichtsinn. Auf einmal kommt Unruhe auf. Ein Gruppe Motorradfahrer rollt auf den Platz. Die lassen sich ganz in unserer Nähe nieder. Das erste was sie machen, nachdem die
Motorräder abgestellt sind, Stühle raus und erst einmal ein Bier zischen. Na ja, wem es schmeckt. Nach dem ersten folgt gleich das zweite Bier. Dann machen sie sich an den Aufbau ihrer
Zelte. Scheint eine ganz lustige Truppe zu sein.
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Nachdem die Zelte der Biker stehen, machen die sich auf den Weg um wohl irgendwo etwas essen zu gehen. Wir bräuen uns ein Süppchen und gehen anschließend duschen. Da es
recht warm ist, können wir heut länger draußen sitzen. Nebenan läuft noch immer die Musik, die immer lauter wird und auch der Kläffer hat sich noch nicht beruhigt. So langsam wird es
nervig. Als wir schließlich ins Zelt gehen, scheint die Musik noch lauter zu werden. Wir nicken aber nur kurz ein, dann werden wir von Böllerschüssen aus dem Halbschlaf gerissen. Die
Hochzeitsgesellschaft macht ein Feuerwerk. Wir denken: “Nun wird die Feier wohl langsam ausklingen”. Das war ein ganz böser Irrtum. Die Feier zog sich doch tatsächlich bis um
03:00 Uhr hin. Es war nicht wirklich an schlafen zu denken.
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Wir stehen um 06:45 Uhr auf. Gehen uns zuerst waschen und dann frühstücken wir. Während das Kaffeewasser kocht räumen wir schon mal unsere Sachen zusammen bis nur noch das Außenzelt steht.
Zum Glück, denn es fängt gerade an zu nieseln. Wir verzischen uns ins Zelt und trinken unseren Kaffee im Trocknen. Der Nieselregen hält zum Glück nicht lange an. Wir können dann einpacken
und starten. Wetter ist trüb aber nicht unangenehm, Der erste Weg führt uns nach Spremberg. Wir sind gespannt ob wir dieses Jahr besser durchkommen. Bei der letzten Fahrt durch Spremberg
hatten wir uns verfahren, weil wir noch einkaufen gewesen sind. Eigentlich wollen wir dieses Jahr nicht einkaufen, obwohl wir müssen, da unsere Vorräte zur Neige gehen. Kurz nach der
Einfahrt Spremberg sehen wir ein Hinweisschild zu einem Lidl. Kurzentschlossen verlassen wir die Route und Ines geht, um unsere Vorräte zu ergänzen
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Auf dem Weg zurück, entdeckt Ines auf dem Markt einen “Dreißig”. Die Chance zu einem Kaffee mit Streuselschnecke lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Nach
dem Genuß des zweiten Frühstücks geht es weiter. Wir finden den Radweg schnell wieder. Was in Spremberg etwas blöd gelöst ist, dass man teilweise sehr steile Rampen hoch oder runter
überwinden muss. Das bedeutet, der Winkel von Fahrrad zu Anhänger wird sehr spitz. Mir zerknallt es dabei den Rückstrahler endgültig und was bei Ines ihrem passiert, dazu komme ich
später. Weiter führt uns der Weg aus der Stadt. Nun fahren wir viel durch den Wald. Teilweise auf fürchterlichen Rüttelpisten. Vor allem weil die Baumwurzeln den Asphalt aufbrechen. Bei
Trattendorf überschreiten wir die Grenze von Brandenburg nach Sachsen.
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Auch hier ist der durch den Wald führende Radweg nicht in besonders gutem Zustand. Die Bäume mit ihren Wurzeln zerstören die Asphaltschicht. Wir sind ja gespannt ob hier
mal jemand eine Sanierung in Angriff nimmt. Bei Neustadt an der Spree ignorieren wir erst einmal den Hinweis, dass der Originalweg gesperrt ist. Offensichtlich ist oberhalb von Ruhlmühle
der Spreeumfluter geöffnet worden und damit der Radweg überschwemmt. Nach ca. 500 m kehren wir wieder um und fahren links der Spree in Richtung Ruhlmühle und Bärwalder See. Der Radweg
führt durch den Wald und ist GEPFLASTERT. So eine Geldverschwendung. Erschwerend kommt hinzu, dass auch hier die Wurzeln das Pflaster so langsam aber sicher zerstören. Teilweise so
schlimm, dass schon komplette Steine ausgehebelt sind. Am Wehr in Ruhlmühle machen wir Pause und kommen noch mit einem anderen Pärchen ins schwatzen. Dann weiter Richtung Bärwalder See.
Auch hier wieder das Gleiche mit dem Radweg. Es ist hier allerdings noch einen Zacken schlimmer. Durch diese Huckelbuckel verliert man jedesmal den Schwung den man sich vorher erarbeitet
hat. Es macht dann irgendwann keinen Spaß mehr so eine schlechte Strecke zu fahren. Auf die Straße ausweichen ist auch keine Alternative, da die Straße auch nicht besser ist. Am Bärwalder
See angekommen, machen wir Mittagspause. Wir trinken einen Kaffee und essen Nudelsalat mit Bockwurst. Allerdings dauert dieses “große Menue” bis zur Fertigstellung fast 30
min. Na ja, die Damen im Imbiss sind eben nicht mehr die Jüngsten.
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Während wir essen, überlegen wir welchen Zeltplatz wir anfahren wollen. Zur Auswahl stehen Commerau und Warthe. Wir entscheiden uns für Commerau. Die letzten beiden Male
war es dort zwar nicht wie früher, aber es hat uns trotzdem immer gefallen. Also weiter und auf nach Commerau. Es läuft sehr gut und wir rollen so vor uns hin. Als wir in Commerau
ankommen sind dort ziemlich viele dunkel gekleidete Menschen. Wir halten etwas abseits und schauen uns um. Da entdecken wir ein Zelt. Die Aufschrift auf dem Zelt sagte uns: “Hier
bleiben wir nicht!”
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Wir rauchen eine und trinken etwas. Dabei beraten wir wie es jetzt, nach dieser erneuten Enttäuschung mit der Ferienoase, weiter gehen soll. Es steht nun wieder Wartha am
Olbasee oder auch Burg am Stausee Bautzen zur Wahl. Erstmal losfahren. Wir entscheiden uns erst wenn wir zum Abzweig Wartha und Bautzen kommen wo wir hinfahren werden.
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Kurz hinter Klix entscheiden wir uns für den Bautzner Stausee. Also durch die Teiche in Richtung Süden abbiegen. Hinter Salga machen wir eine Beratungspause. Wir nehmen
noch einmal die Karte zur Hand und überschlagen die Kilometer, welche wir zurücklegen müssten, wenn wir nicht in Bautzen übernachten, sondern gleich bis nach Hause durchfahren wollen.
Nach viel hin und her und für und wider, entschließen wir uns, nach Hause zu fahren. Noch ein kräftiger Schluck aus der Wasserflasche und dann geht es weiter. Wir müssen allerdings in
Bautzen noch einmal einen Netto aufsuchen, da das Wasser zur Neige geht und wir nicht riskieren wollen, unterwegs ohne etwas zu trinken da zustehen.
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Trotz des vorherrschenden Gegenwindes kommen wir nun wieder, voll motiviert, zügig voran. Wir nähern uns dem Stausee Bautzen. Wir überqueren die Brücke des
Stauseeüberlaufes und rollen bis in Richtung der nächsten starken Steigung, welche auf den Weg um den Stausee führt. Ich fahre hinter Ines. Ines will vor der Steigung runterschalten. Auf
einmal kracht es ganz ordentlich und das Hinterrad von Ines ihrem Fahrrad blockiert. Ines hält an und auch ich stelle mein Rad ab um mal zu schauen was passiert ist. Was ich da sehe
löscht sofort jegliche Motivation weiter zu fahren. Beim runterschalten ist das Schaltwerk in die Speichen gekommen und ist dadurch zerbrochen. Die Kette ist runter gesprungen und
zwar in Richtung Nabe. Damit blockiert natürlich das Rad und so wie es jetzt ist, ist an weiterfahren nicht zu denken. Ich versuche mit Mühe die Kette frei zu bekommen. Es gelingt
schließlich und nun kann das Rad wenigstens geschoben werden. Ines ruft bei Mathias an und bitte ihn uns am Stauseeparkplatz zu holen.
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Nachdem wir uns vom ersten Schreck erholt haben und froh sind, dass es nicht bei voller Fahrt passiert ist, machen wir uns zu Fuß auf den Weg. Den steilen Berg nun schieben
zu müssen ist nicht so ganz ohne. Aber wir müssen hoch, da sich der Parkplatz dort oben befindet und Mathias an die Stelle, an der das Unglück passiert ist, mit dem Auto nicht hin kommen
kann. Also Zähne hoch und Kopf zusammen beißen. Schließlich sind wir am Abholplatz angekommen. Und wie es so ist bei uns, ist natürlich die Stimmung schon wieder gut und wir machen uns
mitten in der Bushaltestelle noch einen Kaffee.
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Wir trinken in aller Ruhe unseren Kaffee. Irgendwann kommt Mathias. Wir laden alle Sachen isn Auto und fahren die letzten Kilometer, leider mit dem Auto, nach Hause.
Fazit: Bis auf das zum Schluß defekte Fahrrad, war es ein wunderschöner Urlaub. Nur zur Beachtung: Einfach noch einmal nachlesen. Die geplanten und die wirklich gefahrenen
Kilometer weichen ab der zweiten bzw. dritten Etappe doch erheblich voneinander ab. Das lag zum einen daran, dass wir ja die Streckenbeschaffenheit des Havelradweges nicht einschätzen
konnten und außerdem fahren die neuen Räder unvergleichlich besser als die alten Räder.
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