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Der Urlaub des Jahres 2020 war, nach all den krankheitsbedingten Ausfällen der letzten drei Jahre, endlich mal wieder ein richtiger Radurlaub. Die Planung sah einen Start
ähnlich wie 2016 vor. Das bedeutet, von Dresden mit dem Zug nach Wittenberge. Allerdings wollen wir es diesmal vermeiden durch Berlin fahren zu müssen. Der Plan war einen Weg von
Wittenberge auf der Brandenburg Tour nördlich von Berlin bis zum Oder-Neiße-Radweg zu fahren und von dort in Richtung Süden bis nach Hause. Der Beginn der Corona-Pendemie. ließ diesen
Plan wieder ins Wanken geraten. Wir wußten bis kurz vor Abfahrt noch nicht ob es überhaupt klappt. Das begann schon mit dem Erwerb der Fahrkarten. Als klar war, dass die
Reisebeschränkungen weitgehend aufgehoben werden, bemühten wir uns um Karten. Online war zwar die Buchung möglich, allerdings ohne Fahrradkarten (am ersten Tag, an dem man die Karten im
Vorverkauf erwerben kann, schon ausgebucht????). Der Weg führte uns dann zum nächsten Bahnhof, auf dem es noch Fahrkartenschalter gibt. Dort angekommen ein Schild:
“geschlossen”. Na Klasse. Wieder zurück nach Hause und noch einmal das Internet bemüht. Wir bekommen die Fahrkarten, leider zwei Tage später als geplant. Ursprünglich war der
Start für den Samstag den 18.07.2020 geplant. Wir hätten zwar am Sonntag schon fahren können, aber leider mit umsteigen (komische Fahrplangestaltung der DB), das wollten wir uns aber mit
den Rädern und Anhängern nicht antun. Also erfolgt der Start am Montag den 20.07.2020 und auf Grund der o.g. Umstände muß Mathias, da er uns nach Dresden auf den Bahnhof schafft, eine Tag
Urlaub machen.
Montag, 20.07.2020
1. Etappe geplant: Wittenberge - Perleberg 18 km gefahren: Wittenberge -
Perleberg 18 km
Wie üblich wenn wir mit dem Zug ab Dresden fahren, stehen wir gegen 02:30 Uhr auf. Kaffee trinken letzten Kram einpacken und Mathias kommt gegen 03:30 Uhr. Kurz drauf
fahren wir los. Um 05:40 Uhr erreichen wir den Hauptbahnhof in Dresden. Auto ausladen und alles auf den Bahnsteig schaffen. Wie immer auf den Bahnhöfen ist es ein kleines Kunststück in
den Mini-Aufzügen das Gepäck auf den höher gelegenen Bahnsteig zu bekommen. Aber die Technik mit Tasche aus dem Anhänger auf dem Rücken und den Anhänger auf dem Fahrradsattel bewährt sich
immer wieder. Mathias verabschiedet sich und fährt nach Hause. Der Zug wird pünktlich bereit gestellt. Jedoch fällt uns jetzt schon auf, dass viel mehr Reisende mit Fahrrädern zusteigen
als noch vor vier Jahren. Auch ist es der Bahn nicht gelungen sich auf den, sich bereits im Frühjahr andeutenden, verstärkten Fahrradreiseverkehr einzustellen. Aber die Fahrt verläuft
recht ruhig. Nur einmal gibt es Unruhen als ein Fahrradstellplatz fehlbelegt war, obwohl noch drei Stellplätze frei waren.
Zug kommt pünktlich kurz vor Zehn in Wittenberge an. Aussteigen, mit dem Fahrstuhl, gleiche Technik wie in Dresden, runter fahren und auf dem Bahnhofsvorplatz erstmal
verschnaufen. Ines holt für jeden einen Becher Kaffee. Erst einmal genießen, dann die Räder bestücken, die Anhänger anbammel und dann kann der Start in die Tour beginnen.
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Nach ein paar Schwierigkeiten die richtige Richtung zu finden (kein Satellit bei Sören) geht es dann los. Die Sonne sticht ganz schön vom Himmel und es deutete sich an,
dass es wohl bald zu regnen beginnt. Zweimal sind wir in den Regen gekommen. Einmal nach gut zwei Dritteln der 18 km und das zweite Mal dann direkt im Gewerbegebiet in Perleberg..
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Wir hatten im Gewerbegebiet einen Netto vermutet. Aber dort war nur der “Schwarze Netto”. den wollten wir aber nicht. Also wieder auf die Straße und direkt in
den Ort. Wir haben ja nichts weiter zu essen mit auf die Zugfahrt genommen da wir uns vor Ort auffüllen wollten. Gerade die Schlepperei mit den Wasserflaschen wollten wir uns sparen.
Trotz Netto-App auf dem Handy mußten wir Einheimische nach dem Weg zum “richtigen” Netto fragen. Nach ein paar Irrfahrten, Perleberg scheint nur Einbahnstraßen zu kennen,
finden wir schließlich den Laden. Während Ines den Einkauf erledigt, unterhält sich Holger vor dem Netto mit einem Einheimischen. Dieser hatte Holger wegen der Kameraausrüstung
angesprochen. Das Gespräch war sehr nett und Holger erfragte auch gleich den Weg zum Zeltplatz. Am Zeltplatz engekommen sehen wir erst einmal Niemanden. Wir hatten uns schon ein paar Tage
vor dem Urlaub telefonisch angemeldet. Da war aber keine Rede davon, dass die Rezeption nur an bestimmten Tagen geöffnet ist. Montag gehört nicht dazu. Das erfahren wir so nebenbei von
einem Passanten. Wir fahren auf den Platz. Es sind schon etliche Wohnmobile auf den Stellplätzen, aber keiner mit einem Zelt. Die sanitären Anlagen sind geöffnet und auch die Möglichkeit
zum waschen ist da. Wir gehen uns, leider nur am Waschbecken, waschen. Die Duschen sind nur mit Duschmarken zu benutzen. Da aber die Rezeption nicht besetzt ist, können wir auch keine
Duschmarken erwerben. Ines hatte im Vorfeld Einmalwaschlappen besorgt. Die erwiesen sich nun als goldrichtig. Nach dem Waschen machen wir uns daran das Zelt aufzubauen. Es war ja schon
ein paar Jahre her seit dem letzten Zelturlaub. Aber der Aufbau lief so gut als hätte es die Pause nie gegeben.. Nachdem wir mit dem Aufbau und Einräumen fertig sind trinken wir
Kaffee, sehen wir uns ein bisschen um und entdecken so nebenbei den Hinweis auf eine Kasse des Vertrauens.
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Die Kasse des Vertrauens ist nur ein Zettel mit den Gebühren und ein Briefumschlag für das Geld. Außerdem soll man, dank Corona, seine Kontaktdaten angeben. Wir nehmen erst
mal die Papiere mit zum Zelt. Die restlichen Bewohner des Platzes sind ausschließlich Wohnmobilisten. Sind aber alle sehr nett. Die Insassen des Wohnmobiles in unserer Nachbarschaft,
bieten sogar an unsere Handys und Kameras aufzuladen. Wir nehmen das Angebot zumindest für unsere Smartphones an. Dank auf diesem Weg noch einmal. Danach setzen wir uns vors Zelt und
füllen den Zettel für das Bezahlen aus. Etwas später essen wir zu Abend. Dazu trinken wir Radler und führen nach dem Abwasch ein paar belanglose Gespräche, ohne am nächsten Tag zu wissen
um was es ging. So halten wir uns bis 20:30 Uhr munter und gehen dann schlafen. Ach so, Wetter hatte sich soweit gebessert, dass es nicht mehr geregnet hat. Allerdings ist es deutlich
kühler geworden.
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Dienstag, 21.07.2020
2. Etappe geplant: Perleberg - Pritzwalk - Heiligengrabe - Wittstock/Dosse - Glambecksee 74
km gefahren: Perleberg - Glambecksee 73,69 km
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Wir stehen um 05:30 Uhr auf. Nach einer kurzen Wäsche am Waschbecken, machen wir Frühstück. Es ist noch recht frisch, aber es deutet sich an, dass es ein schöner Tag wird.
Nach dem Frühstück bauen wir ab und unsere Sachen ein. Es funktioniert nach drei Jahren sehr gut. Die Routinen, die wir uns in den Jahren erarbeitet haben und auch die Arbeitsteilung
machen sich bezahlt. Wir werfen die Gebühren im Briefumschlag in die Kasse des Vertrauens und starten 07:45 Uhr.
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Dank Sören finden wir schnell den richtigen Weg. Nach nur wenigen Kilometern ist die Sonne soweit aufgestiegen und wärmt uns, so dass wir die warmen Sachen ausziehen können. Wir fahren auf
gut ausgebauten und sehr gut befahrbaren Wegen. Es gibt hier kaum Steigungen und so kommen wir gut voran.
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So gelangen wir ohne Verzögerungen Pritzwalk. Da es bereits hab elf durch ist machen wir beim REWE ein 2. Frühstück. Es gibt Kaffee und natürlich Streuselschnecke und
zusätzlich noch jeder eine Käsesemmel. In Pritzwalk überholt uns ein LKW mit Bio-Abfällen. Es scheinen aber Abfälle aus einer Schlachterei zu sein und außerdem ist der LKW nicht richtig
geschlossen. Es stinkt jedenfalls extrem nach Tod und Verwesung. Wir kotzen bald auf die Straße. Zum Glück ist der LKW etwas schneller als wir. Nächster erwähnenswerter Ort ist das
Kloster in Heiligengrabe. Der Radweg führt durch die Klosteranlage. Im Wittstocker Netto holen wir etwas zum Abendbrot und gleich Brötchen für das nächste Frühstück. Beim REWE machen wir
mittag mit Knacker und Kaffee. Im Schnapp ab holt Holger eine Dose WD40, da sein Anhänger anfängt zu quietschen und das nervt mit der Zeit.
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Den Campingplatz am Glambecksee erreichen wir 14:30 Uhr. Der Campingplatz liegt übrigens in Brandenburg, der dazu gehörige See allerdings in Mecklenburg-Vorpommern. Ist
schon eine eigenartige Konstellation. Wir werden sehr freundlich und herzlich begrüßt. Bevor es ans bezahlen geht, dürfen wir schon mal das Zelt aufbauen. Es war beim Einpacken heute
Morgen doch alles etwas feucht. Nun trocknet aber Alles schnell ab. Der Aufbau geht richtig zügig. Holger sprüht am Anhänger das Gabelgelenk ein und beginnt mit Kaffee kochen, während
Ines zur Rezeption geht um die Platzgebühren zu entrichten. Es kostet alles zusammen 21,50 Euro. Duschen ohne Duschmarken ist inklusive. Man kann also so lange duschen wie man möchte.
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Nach dem Kaffee trinken, können wir schon das Zelt einräumen (Schlafsäcke, Decken usw.). Danach gehen wir uns duschen. An den Duschen hängt auch eine Anweisung wegen
Corona, Abstand und solche Sachen. Wir sitzen noch vor dem Zelt und Ines schreibt den Tagebericht. Zum Abendbrot gibt es Geflügelbockwurst (schmeckt überhaupt nicht). Da essen wir lieber
Semmeln mit Leberwurst. Nachdem den ganzen Tag die Sonne schön geschienen hat, bewölkt es sich nun langsam. Es bleibt aber warm und trocken. Nach dem Abendbrot und dem dazugehörigem
Abwasch, spielen wir noch eine Weile Rommee. Gegen 21:00 Uhr gehen wir schlafen.
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Wir stehen 05:30 Uhr auf. Wir frühstücken in aller Ruhe um die Nachbarn, es sind nur 3 Leute auf unserer Wiese mit Zelt, nicht zu stören. Nach dem Frühstück bauen wir ab
und inzwischen sind auch die Nachbarn munter. Der unmittelbar neben uns zeltende junge Mann ist wirklich absolut spartanisch unterwegs. Nur mit einem 1-Mann-Zelt und fast kein Gepäck. Er
will nach Berlin, also nach Hause. Wir kommen mit ihm und einem anderen Mann ins Gespräch. Es geht dabei um Klimawandel, Borkenkäfer, Verbrennungsmotoren, E.Mobilität und Ähnliches. Wir
und der junge Mann aus Berlin sind so einigermaßen auf gleicher Wellenlänge. Der andere Mann ist ein typischer Klimaleugner gewesen. Na ja, wir sind 08:30 startklar und machen uns auf den
Weg. Der Campingplatz liegt etwas abseits der Brandenburg Tour. Wir fahren leicht in Richtung Norden, machen einen leichten Bogen Richtung Südost und finden den Originalweg wieder.
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Über Sewekow und Zempow erreichen wir Flecken Zechlin am Schwarzen See. Bei der dortigen Landbäckerei machen wir Frühstück. Allerdings erst nachdem Holger, beim
umheben von Ines ihrem Anhänger, die daran befestigte Fahne abgebrochen hat. Ging aber wieder zu reparieren und hat bis zum Ende der Tour gehalten.
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Nach dem leckeren 2. Frühstück, mit Kaffee und Leipziger Lerchen, geht der Weg um den Schwarzen See herum in Richtung Dorf Zechlin und weiter nach Rheinsberg. Das Rheinsberger Schloß
lassen wir im wahrsten Sinne des Wortes links liegen. Machen nur von Weitem ein Foto und fahren durch die Stadt um wieder in ruhigere Gefilde zu kommen.
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Nach der “Schloßbesichtigung” fahren wir in Richtung Fürstenberg/Havel. Dabei kommen wir auch am Stechlin vorbei. Das ist der tiefste See Brandenburgs und darüber hinaus für
seine exzellente Wasserqualität bekannt. Nicht weit von hier treffen wir auf den Radweg Berlin - Kopenhagen, den wir im Jahre 2012 gefahren sind.
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In Fürstenberg gehen wir in einem total abgewrackten Netto unsere Vorräte auffüllen. Holger wartet draussen und wird wieder über Ausrüstung und Equipment ausgefragt. Es ist
eine Frau aus Golßen, welche auch mit ihrem Mann längere Radtouren unternimmt. Nach diesem Netto fahren wir ein Stück zurück auf den Markt und essen beim Bäcker am Schwarzen Netto
Streuselschnecke und trinken einen Kaffee. Dann wuseln wir ein wenig wirr durch die Stadt, weil Sören mal wieder ewig braucht um einen brauchbaren Satellitenempfang aufzubauen. Na,
jedenfalls finden wir aus der Stadt raus und fahren dann an der Gedenkstätte für das Konzentrationslager Ravensbrück vorbei in Richtung Himmelpfort.
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Am Ortseingang von Himmelpfort informiert eine Tafel über die örtlichen Gegebenheiten. Darüber hinaus wird auch der Verlauf des Weihnachtsmann-Radweges aufgezeigt.
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Der Weihnachtsmannradweg ist nicht unserer. Wir fahren auf der Brandenburg-Tour weiter. Kurz vor Pian fühlen wir uns wie im Spreewald. Wir müssen die Räder nämlich über
eine Brücke bugsieren. Hier ist das allerdings besser gelöst als im Spreewald. Die Schienen, welche für die Räder angebracht sind, befinden sich hier in der Mitte des Treppenauf- bzw
-niedergangs. Das macht das überqueren deutlich einfacher als im Spreewald, wo die Schienen am Rand sind und der Lenker ständig am Geländer hängen bleibt.
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In Lychen fahren wir erst einmal an der Zufahrt zum Zeltplatz vorbei, da wir im Netto unser Leergut loswerden wollen. Danach ein kleines Stück zurück und direkt zum
Zeltplatz am Wurlsee. Der Platz wirkt ziemlich groß, fast wie damals in Karlshagen. Holger geht zur Anmeldung. Es sind zwei Jugendliche vor ihm und es hört sich an, als ob der Platz fast
ausgebucht ist. Holger ergattert noch einen Stellplatz, bekommt eine unübersichtlichen Plan und wir fangen an auf dem Platz herumzuirren. Nachdem wir gefragt haben finden wir den
Stellplatz. Uns trifft fast der Schlag. Schon die Bezeichnung hätte uns stutzig machen können “Terrasse 2; Stellplatz zwei”. Terrasse war sehr gut ausgedrückt. Es sah wirklich
aus wie Reis-Terrassen, nur in Mini.. Der Weg dahin war entsprechend steil und sandig. Die Platzverhältnisse unter aller Sau. Die Fahrräder mussten am Rand abgelegt werden. Wenn man aus
dem Zelt die Beine rausstreckt, landet man sofort im Nachbarzelt.
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Zu allem Übel war der Hang auch noch sehr abschüssig, so dass wir beim schlafen bergauf gelegen haben. Der Weg zu den sanitären Analgen war auch recht weit. Immer wenn die
Zeltnachbarn ihren Platz verlassen wollten mussten wir uns neben das Zelt stellen oder setzen, weil sonst keiner vorbei gekommen wäre.
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Wenn man nun bedenkt, dass auf diesem schmalen Streifen 3 Zwei-Personen-Zelte, ein Drei-Personen-Zelt und letztendlich ein großes 9-Personenzelt standen, kann man sich die
Platzverhältnisse gut vorstellen. Noch während wir aufbauen, steht für uns schon fest: “Morgen früh sind wir seeehr zeitig verschwunden, werden unterwegs frühstücken und so”
Weitere Infos auf der Beschreibung der morgigen Tour. Zum Abendbrot gibt es für jeden ein Radler, eine Mohnsemmel und eine Bockwurst. Als Nachtisch eine Becher Studentenfutter. Aus dem
Becher, in dem das Studentenfutter war, trinkt Holger noch eine Brausetablette Magnesium. Bloß keinen Abwasch produzieren (weiter Weg zu den Sanitäranlagen). Es wird nun so langsam kühl.
Wir haben auch schon die Jacken übergeworfen. Wir gehen nicht zu spät zu Bett, da wir morgen früh ja beizeiten los wollen.
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Donnerstag, 23.07.2020
4. Etappe geplant: Wurlsee - Lychen - Templin - Friedrichswalde - Joachimsthal - Chorin -
Niederfinow 80 km gefahren: Wurlsee - Niederfinow 79,90 km
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Wie bereits am Abend geplant, stehen wir früh zeitig auf. Die Uhr zeigt 04:45 Uhr. Schnell zum waschen. Die Toiletten sind offen. Wir werden aber darauf aufmerksam gemacht,
dass die Waschräume erst 07:00 Uhr öffnen. Wir sind entsetzt. Wir wollen auch nicht mehr Zeit auf dem Platz zubringen als unbedingt nötig. Also Toilettengang, zurück zum Zelt und schnell
abbauen und packen. Für diese Aktion benötigen wir nur eine 3/4 Stunde - Neuer Rekord. Wir schleichen uns so leise wie möglich vom Gelände, man nimmt ja Rücksicht. Wir suchen im
Sichtbereich nach der Möglichkeit unseren, wenn auch geringen, Müll zu entsorgen. Leider vergeblich. Also nehmen wir den Müll erst einmal mit. Ca. 300 m vom Platz entfernt, an einer
Straßenausbuchtung frühstücken wir mit Kaffee, Semmel und Bockwurst. Auch Zähneputzen wird hier erledigt. Um 06:30 Uhr können wir dann zur Tagesetappe aufbrechen. Ca. 200 m nach dem
Frühstücksplatz finden wir einen städtischen Mülleimer und können endlich unseren Müllbeutel entsorgen. Aber jetzt geht es wirklich los.
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Wie üblich in der Uckermark gehen die Radwege ständig bergauf und bergab, aber alles recht moderat. Da sind wir von zu Hause andere Steigungen gewohnt. Wir kommen echt gut
voran und erreichen gegen 08:00 Uhr Templin. Beim Lila Bäcker am REWE machen wir eine kleine Frühstückspause und holen ein Wasser um den Vorrat aufzufüllen. Das Leergut unseres
Plastebieres schleppen wir bis Niederfinow. Unser Weg führt uns über die Pionierbrücke, welche den schmalen Teil des Templiner Stadtsees überspannt. Dann weiter zum Lübbesee. Dort schauen
wir uns kurz mal den Strand mit seinen Sitzplätzen vom “Ahorn Seehotel” an. Ines hatte sich in Templin schon der warmen Überhosen entledigt. Nach dem Lübbesee führt der Weg
allerdings fast die ganze Zeit durch den Wald. Deshalb ziehen wir uns wieder etwas über, damit wir nicht das frieren bekommen.
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Auf einem parallel zur Straße verlaufenden Radweg folgen wir dem Oder-Havel-Kanal. Kurz darauf überqueren wir den Kanal und schauen schon mal kurz in Richtung
Schiffshebewerk Niederfinow. Wir verlassen die Brücke, verfahren uns kurz und sind dann auch bald am Zeltplatz angekommen. Die Begrüßung ist sehr freundlich. Man fühlt sich willkommen
geheißen. Der Platz ist sehr schön und offensichtlich auch ruhig. Wir bauen auf und gehen uns duschen und ein paar Sachen auswaschen. Da es sehr warm geblieben ist und auch die Sonne ihr
Bestes gibt trocknen die Sachen recht schnell ab. Außerdem gelingt es uns auch, mit dem Solarpaneel und der Solar-Powerbank unsere Elektronik wieder aufzuladen. Im Anschluß gehen wir
Kaffee trinken und essen jeder ein Eis.
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Warum und weshalb wir bei der Ankunft und während des Aufenthalts keine Bilder gemacht haben ist mir vollig unklar. Das ist nun aber im nachhinein nicht mehr zu ändern. Auf
unserem Youtube-Kanal sind sichelich ein paar Filmschnipsel zu finden. Wir fühlen uns auf dem Biwakplatz sehr wohl. Nachdem alles soweit erledigt ist, sehen wir uns ein wenig um. Zuerst
gehen wir an den Finow-Kanal dort bis zur alten Stecher-Schleuse. Danach gehen wir die Dorfstraße in Richtung West ca. einen Kilometer. Dann drehen wir um und kehren zu unserem Zelt
zurück. Nun machen wir uns ans Abendbrot. Auf dem Zelt sind recht viele junge Leute, das gefällt uns, weil es so aussieht, als ob die junge Generation nie Natur wieder entdeckt. Uns
schräg gegenüber ist eine Mädelsgruppe und rechts von uns im Tipi ist ein Pärchen. Die Beiden machen sich ein Abendbrot auf dem Campingplatz, so etwas ist uns auch noch nicht
untergekommen. Die zelebrieren regelrecht ein asiatisches Essen mit Allem was dazu gehört. Aber wie sagt schon der Alte Fritz: “Jeder nach seiner Fasson.” Neben uns ist noch
ein etwas älterer Mann mit drei Jungs unterwegs. Die sind auch mit Fahrrädern da. Hier haben die Jungs allerdings den Sinn und Zweck vom Rad fahren und campen noch nicht verinnerlicht.
Nachdem die aufgebaut haben, haben die Handys und deren Versorgung mit Strom und Mobilfunknetz erst mal Priorität. Na ja, kann uns ja egal sein. Ach so, direkt neben uns hat eine junge
Frau mit ihrer Tochter schon abgebaut. Es steht nur noch das Fahrrad und ein paar Beutel rum. In den Beutel befindet sich offenbar essbares, denn ein paar Vögel aus dem Holzstapel, an dem
die Beutel stehe, machen sich in den Beutel zu schaffen und picken die Verpackung auf um an das Essen zu kommen. Der Käse scheint es ihnen besonders angetan zu haben. Als die Frau
auftaucht, amchen wir sie darauf aufmerksam. Sie verschließt zwar die Beutel etwas besser, aber die Piepmätze kommen doch dran. Erst als die Sachen weg geräumt werden, gehen die Vögel
wieder in ihr Versteck. Nach dem Abendessen sitzen wir noch eine Weile vor dem Zelt und spielen Karten. Je süpäter es wird um so kühler wird es. Die Nähe zum Wasser wird ein Übriges
dazu beitragen. Wir gehen so gegen 21:30 Uhr schlafen.
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Freitag, 24.07.2020
5. Etappe geplant: Niederfinow - Oderberg - Hohenwutzen - Groß Neuendorf - Kienitz -
Küstrin-Kietz
Gorgast 85 km gefahren: Niederfinow - Gorgast 84,74 km
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Die Nacht verläuft recht ruhig, bis 4:00 Uhr. Da öffnet irgendeiner auf dem Platz seinen Zeltreißverschluß. Somit ist unsere Nacht zu Ende. Eine Weile bleiben wir noch
liegen und versuchen noch ein wenig zu schlafen. Vergeblich, wir stehen ganz leise auf und gehen uns waschen. Holger geht, um niemanden zu stören, etwas abseits um Kaffee zu kochen und
das Frühstück vorzubereiten. Währenddessen packt Ines die Schlafsäcke, die Decken und die Luftmatratzen zusammen. Auch nimmt sie die Schlafkabine aus dem Zelt um sie etwas auszubreiten
damit wir sie nicht komplett nass einpacken müssen. Wir schaffen die Sachen zu der Stellen, an der Holger das Frühstück bereitet hat und beladen nach dem Frühstück die Räder. Alles recht
weit weg von den anderen Campern, damit wir niemanden stören.
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Wir sind um 07:00 Uhr fertig zur Abfahrt. Das Wetter verspricht, uns einen schönen Tag zu bereiten. Der erste Weg führt uns in Richtung Schiffshebewerk Niederfinow. Das
alte und auch das neue Hebewerk sind sehr beeindruckende ingenieurstechnische Leistungen.
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Wir passieren das Hebewerk. Kurz darauf ziehen wir uns um, da es immer wärmer wird. Genau am Schiffshebewerk zweigt eine, nicht auf unserer Karte verzeichnete, Fahrradtour
in Richtung Oderberg ab. Wir halten uns aber an Sören und fahren die Straße weiter. Wir hoffen, das “Berg” im Namen Oderberg ist nur eine Metapher. Leider bedeutet es genau
das was es bedeutet. Die auf Sören gespeicherte Route führt uns über eine sehr mittelalterlich wirkende Pflasterstraße richtig steil bergauf. Um dem Ganzen noch eine Krone aufzusetzen,
werden ir von unzähligen Mücken attackiert. Durch die Steigung und der damit verbundenen geringen Geschwindigkeit, zuzülich der Anstrengung und das Schwitzen, haben die Mücken gaaanz
leichtes Spiel. Wir beeilen uns, soweit möglich, den Berg hinter uns zu bringen. In Oderberg angekommen, weichen wir ein wenig von der geplanten Route ab. Wir fahren zum Netto um 1.
unsere Vorräte aufzufüllen und 2. beim Bäcker einen Kaffee zu trinken und, natürlich, eine Streuselschnecke zu essen.
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Nach dem 2. Frühstück fahren wir runter zur Alten Wriezener Oder. Diese überqueren wir und fahren entlang dieser in Richtung Osten. In Hohensaaten schließlich erreichen wir kurz vor 10:00
Uhr den Oder-Neiße-Radweg.
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Ohne Verzögerung machen wir uns auf dem Oder-Neiße-Radweg in Richtung Süden. Die in Deutschland vorherrschende Windrichtung aus Nord-West, macht nur für uns eine Ausnahme
und dreht auf Süd-Ost. Das bedeutet, wir müssen die ganze Zeit gegen den wirklich widrigen Wind anfahren. Am Oder-Neiße-Radweg besteht zum Glück die Möglichkeit, entweder auf dem Damm mit
Blick auf die Oder, andererseits unterhalb des Dammes ohne Blick auf die Oder zu fahren. Mit Verweis auf den oben genannten Wind, fahren wir unterhalb des Dammes. Wir kommen sehr gut
voran. Im Gegensatz zu vor 5 Jahren, als wir die Strecke auch gefahren sind, kommen uns dieses Jahr sehr viele Radwanderer entgegen. Das ist wahrscheinlich, nein, ganz sicher, der
Tatsache geschuldet, dass die Leute, auf Grund der Corona-Pandemie, nicht ihren üblichen Auslandsurlaub machen können. Für uns aber keine Begründung. Auf einmal fällt den Leuten ein, dass
man auch in Deutschland richtig schön Urlaub machen kann. Für uns ist dass ja schon seit Jahren üblich.An der Europabrücke “Neurüdnitz-Siekierki”, machen wir die erste Pause
auf dem Oder-Neiße-Radweg. Hier mündet eine alte Eisenbahnlinie auf den Damm. Schon vor Jahren hieß es, dass hier mal ein Radweg von Berlin bis nach Warschau gebaut werden soll,
außerdem befindet sich hier in der Nähe das “Theater am Rand” des Schauspielers Thomas Rühmann Bis jetzt ist aber diesbezüglich
nichts passiert. Deutschland ist eben ein Autofahrerland. Diese Tatsache wird auch deutlich wenn man bei Infrastrukturprojekten sieht was für Auto-im Gegensatz zu den Radfahrer
rausspringt.
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Es stehen auch hier ein paar andere Radwanderer. Aber so richtig ins Gespräch kommt man nicht. Die meisten machen den Eindruck als werden sie gezwungen mit dem Fahrrad
Urlaub zu machen. Das war in unseren anderen Urlauben auch anders. Da waren die Leute viel besser drauf. Wir fahren weiter und sind nach ungefähr zwie Stunden an der Marina Kienitz. Da es
inzwischen fast 13:00 Uhr geworden ist, nutzen wir die Gelegenheit zum Essen. Ines isst Bratkartoffeln mit Sülze und Holger auch Bratkartoffeln, aber mit Fisch. Übrigens ist es heute
richtig warm. Wir trinken auch jeder noch eine Apfelschorle.
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Von der Marina Kienitz aus, sind es noch 30 km bis zum heutigen Ziel in Gorgast. Trotz der großen Hitze und des ständig präsenten Gegenwindes schaffen wir es in 2 Stunden
das Ziel zu erreichen. So dass wir um 15:00 Uhr ankommen. Wir sind wieder einmal allein auf diesem Zeltplatz. Wir stellen die Sachen ab und gehen uns anmelden. NAch der Anmeldung gibt es
Kaffee. Danach duschen und die Klamotten auswaschen. Wir sind heute auf Grund der Hitze und Trockenheit ganz schön dreckig. Wir haben es tagsüber gar nicht mitbekommen, aber Ines hat sich
einen Sonnenbrand an den Armen zugezogen. Wir sind nun schon das dritte Mal auf diesem Platzt und es hat sich bisher noch nichts so richtig verändert. Wir sind der Meinung, dass dieser
Platz eigentlich nur von den Dauercampern lebt.
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Zum Abendbrot gibt es Reisnudeln, Toastbrot, Tomaten und Gurke. Zum trinken wie immer alkoholfreies Bier. Das erste Mal auf der Tour bekommen wir es heute Abend mit den
Mücken zu tun. Das liegt sicherlich daran, dass sich der Platz in Gorgast an einem stehenden Gewässer befindet. Zum Glück haben wir Autan dabei. Wir sitzen noch eine Weile, da kommt
dann doch noch ein einzelner Radreisender auf den Platz. Der ist so ähnlich spartanisch ausgerüstet wie der auf dem Platz am Glambecksee. Wir sitzen noch gemeinsam unter dem Unterstand
und tauschen ein paar Erfahrungen aus. Es war ein schöner, gemütlicher Abend. Als der Einzelradler einen Anruf erhält und telefonieren geht, gehen wir schlafen.
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Samstag, 25.07.2020
6. Etappe geplant: Gorgast - Küstrin-Kietz - Lebus - Frankfurt / Oder - Brieskow-Finkemherd - Aurith
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Eisenhüttenstadt - Ratzdorf - Bresinchen 97 km gefahren: Gorgast - Bresinchen: Ines 97; Holger 109 km
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05:15 Uhr ist die Nacht vorbei. Wir stehen auf, gehen uns waschen, frühstücken und packen ein. Das läuft sehr ruhig und leise ab, da unser Nachbar noch schläft. Wir starten
07:15 Uhr. Gorgast liegt ja etwas Abseits von unserer Route, nach den ersten 6 km erreichen wir den Oder-Neiße-Radweg. Bis Lebus läuft es völlig unspektakulär. In Lebus müssen wir eine
echt heftige Steigung überwinden, um vom Ufer der Oder in die höher gelegene Stadt zu gelangen.
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Nach der Steigung wollen wir uns mit einem Kaffee belohnen. Beim ersten Versuch werden wir beim Bäcker enttäuscht. Mit einer fadenscheinigen Begründung werden wir
abgewiesen. Na gut, fahren wir weiter. Kurze Zeit später entdecken wir einen Bäcker Dreißig. Wir fahren hin - Samstag geschlossen - na schöne Schei... Dann eben nicht. Wir drehen auf der
Wiese um und fahren gen Frankfurt. Ines bemerkt, dass ihr Fahrrad hinten etwas unruhig wird. Wir halten an und überprüfen die Beladung, weil wir denken, dass Ines ihr Anhänger zu hoch
beladen ist. Also etwas aus ihrem Anhänger in Holger seinen umladen. Weiter. Das Schlackern bei Ines ihrem Fahrrad ist nicht weg. Mh, anhalten und nochmal nachschauen. Es stellt sich ein
Platten am Hinterrad heraus. Wir räumen Holgers Anhänger aus, um an die Luftpumpe zu kommen. Holger pumpt den Reifen auf. Inzwischen passieren uns andere Radler in Richtung Norden. Einer
hält an und wir haben eine angenehme Unterhaltung mit einem aus dem Ruhrpott. So, wieder eingepackt und weiter. Leider nur 1 km, dann ist der Reifen wieder platt. Wir laden Ines ihr
Fahrrad ab, drehen es auf den Kopf und suchen die Ursache des Plattens. Es dauert nicht lange und wir sehen das Malheur. Es ist leider nicht nur der Schlauch oder das Ventil defekt,
sondern der Reifen ist regelrecht aufgeschlitzt. Wir vermuten später, dass das am Bäcker “Dreißig” passiert ist, als wir auf der Wiese umgedreht haben. Mann oh Mann, so ein
Mist. Holger nimmt das Smartphone zur Hand und versucht, am Samstag Vormittag, eine geöffneten Fahrradladen oder -service zu finden. Vergeblich. Der nächste Gedanke ist, einen Baumarkt zu
finden. An dem Platz, wo wir uns gerade befinden kommt ein Lkw angefahren. Ines stoppt ihn und fragt den Fahrer nach einem Baumarkt. Der gibt uns auch bereitwillig Auskunft. Der nächste
Baumarkt befindet sich ca. 5 km von unserem jetzigen Standort entfernt. Wir packen notdürftig zusammen und wollen gemeinsam zum Baumarkt schieben, sehen aber bald ein, das bringt nichts.
Ca 700 Meter weiter finden wir einen Platz, an dem wir das Fahrrad reparieren können.
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Ines ihr Fahrrad wird wieder entladen. Auch wird das Gepäck von Holger seinem Fahrrad abgenommen und der Anhänger abgehängt. Holger schreibt sich noch die Reifengröße auf
und radelt zügig nach Frankfurt / Oder. Nach der Beschreibung des Lkw-Fahrers findet Holger den Toom-Baumarkt. Er schließt das Fahrrad an und geht einkaufen. Es gibt natürlich die
benötigte Reifengröße nicht. Die Antwort auf die Frage an einen Mitarbeiter ist völlig unbefriedigend und nichtssagend. Holger nimmt einen ähnlichen Reifen und kauft einen
Schlauch dazu. Nun wieder zurück
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Beim Reparaturplatz angekommen, bauen wir das Hinterrad aus. Den Reifen zu demontieren erweist sich mit vorhandenen Mitteln, gerade die Montierhebel sind totaler Mist weil
zu weich, als nicht so einfach. Schließlich gelingt es doch den Mantel von der Felge zu bekommen. Der neue Mantel sieht leider etwas zu groß aus und beim Anhalten an die Felge hat Holger
den Eindruck, dass das nicht paßt. Nun ist guter Rat teuer. Holger überlegt nochmal zum Baumarkt zu fahren. Der Gedanke wir beiseite geschoben und doch probiert. Siehe da es passt. Leider
erweist sich der Schlauch als nicht passend. Durchmesser vom Ventil zu groß. Zum Glück haben wir im Anhänger noch einen passenden Ersatzschlauch. Also wird das Rad wieder komplettiert,
aufgepumpt und wieder eingebaut. Es zischt zwar ein wenig Luft am Ventil vorbei. Holger denkt es ist nur die Luft zwischen Reifen und Schlauch. Das ist ein Irrtum. Beim montieren hat
Holger den Schlauch so beschädigt, dass die Luft nicht hält. Somit bleibt nichts anderes übrig, als wieder alles zu zerlegen. Wir haben ja im weiser Voraussicht ja für jeden einen
Ersatzschlauch mit. Beim zweiten Mal klappt es richtig gut und die Luft hält auch. Nach alles in allem zwei Stunden, können wir die Fahrt endlich fortsetzen. Wir fahren durch Frankfurt /
Oder. Wir finden uns gut durch, allerdings sind die Radwege teilweise katastrophal. Der Weg führt uns auch wieder über die Insel Ziegenwerder. Raus aus Frankfurt geht es über eine 6% -ige
Steigung in Richtung Lossow. Bis Eisenhüttenstadt gibt es nichts zu berichten. WIr kommen auch wieder durch Brieskow-Finkenherd. Hier haben wir auf der Tour 2011 übernachtet. In
Eisenhüttenstadt ist die letzte Möglichkeit unsere Vorräte aufzufüllen. Die Stadt ist wie ausgestorben. Wir finden einen NETTO und Ines geht einkaufen. Während Holger draußen wartet,
fällt das Navi aus. Wie sich herausstellt, war der Stecker zum laden rausgerutscht. Wieder einstecken und auf dem Parkplatz eine Proberunde drehen um zu schauen ob es wieder funktioniert.
Alles ok. Weiter, wieder runter zur Oder. Dann auf den Radweg und in Richtung Bresinchen. Wir passieren den Pegel in Ratzdorf, wo die Neiße in die aus Polen kommende Oder mündet.
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Ohne Zwischenfälle erreichen wir gegen 18:30 Uhr den Campingplatz in Bresinchen. Es ist relativ spät. Aber das ist in der Reifenpanne begründet. Oh je, gegenüber unserer
zwei letzten Besuche, ist der Platz größer geworden und auch richtig voll. Im Gegensatz zu früher, wo wir fast alleine hier waren. Höchstens ein oder zwei andere Camper. Aber das
Sozialgebäude ist immer noch so genial wie früher. Wir stellen das Zelt in der Nähe des Sozialgebäudes auf. Danach erst einmal den Schmutz des Tages abzuspülen. Oh wie tut das gut nach
dem langen Tag. Zum Abendbrot gibt es Nudeln mit Tomatensoße. Die Mücken sind total aggresiv. Seit wir an der Oder unterwegs sind, haben die uns ganz schön zerstochen. Trotzdem sitzen wir
nach dem Abwasch noch eine Weile vor dem Zelt. Trotz Autan attakieren uns die Mücken in unregelmäßigen Abständen aber dann massiv. Wir halten bis 21:30 Uhr durch und gehen dann schlafen.
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Sonntag, 26.07.2020
7. Etappe geplant: Bresinchen - Guben - Klein Gastrose - Groß Gastrose - Grießen - Forst -
Groß
Bademeusel - Köbeln - Bad Muskau - Kromlau 75 km gefahren: Bresinchen - Kromlau 77,61 km
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Um 05:00 Uhr ist Pulleralarm :-) Also stehen wir auf und gehen uns waschen. Danach wird gefrühstückt. Es gibt Kaffee, Toast- und Knäckebrot mit Leberwurst oder wahlweise
Marmelade. 07:15 Uhr haben wir abgebaut, die Räder beladen und können starten. Wir sind kurzärmelig bekleidet, da es ein schöner Tag zu werden verspricht. Richtung Guben, weite Strecke,
weites Land und das Land des Gegenwindes. Der war echt luftig. In Guben haben sie den Radweg verlegt. Sören piept dauernd, da wir anders fahren, als er es sich einbildet. Das nervt
ziemlich, aber irgendwann sind wir wieder in der Spur und Sören beruhigt sich. Am Wasserkraftwerk Grießen machen wir eine Pause. Wir essen jeder einen Powerriegel. Dann geht es weiter. Da
hier der Radweg in Richtung Forst neu gemacht wird, müssen wir zeitweise auf die B 112 ausweichen. Ist aber kein Problem, das es, Brandenburg-Like, nicht zuviel Verkehr gibt. So langsam
wird das Wetter unbeständig. Der Wind schickt teilweise heftige Böen gegen uns. Ab und zu scheint auch ein Tröpfchen Regen dabei zu sein. Wir fahren weiter in Richtung Bad Muskau.
Zwischendurch kommt ein ziemlich heftiger Schauer runter. Aber wir haben Glück und finden unter einer Straßenbrücke Schutz. Da bleiben wir zwar trocken aber es zieht mächtig. In Forst
regt sich bei uns der Gedanke an einen Imbiss. Wir suchen und suchen. Nichts. Dann versuchen wir es im Rosengarten. Wenn man zum Imbiss will, muss man den normalen Eintritt bezahlen. Das
fällt aus wegen is nich. In der Gaststätte ist es uns ertens zu fein und zweitens gibt es erst spät Mittag, da fahren wir doch lieber weiter. Zwischen Forst und Klein Bademeusel machen
wir nochmal eine Pause und essen eine Bockwurst aus dem Koffer und jeder noch einen Riegel.
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Das Wetter wird immer unbeständiger. Mal trocken und hell, dann zeiht wieder eine Schauerwolke heran. Wir hoffen trocken in Kromlau anzukommen. Kurz vor Zelz überholen wir
eine Gruppe Inlineskater. An der Neißtalbrücke machen wir eine ganz kurze Pause. Erstaunlicherweise überholen uns die Inliner schon wider. Na, sind wohl von der schnellen Truppe. Wir
erreichen bald den Glockenhof Köbeln und tragen uns mit dem Gedanken dort einen Kaffee zu trinken. Große Enttäuschung, der Glockenhof ist geschlossen. Dafür erwischt uns im Ort ein
erneuter Regenschauer. Erst wollen wir weiterfahren. Deshalb ziehen wir die Regenjacken an und ziehen den Regenschutz über die Taschen sowie die blauen Säcke über die Taschen in den
Anhängern. Aber der Regenschauer ist ziemlich heftig. Wir stellen uns bei der Feuerwehr unter und warten den Regen ab. Nach dem Schauer kommen wir nach Bad Muskau. Den Pückler-Park
streifen wir nur kurz. Wieder ist nirgendwo etwas zu essen zu bekommen.
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Zwischen Bad Muskau und Kromlau finden wir an einer Tankstelle endlich die Möglichkeit etwas zwischen die Zähne zu bekommen. Eigentlcih wollen wir auch mal die Luft an den
Rädern prüfen und ergänzen. Wir denken dabei an die Reifenpanne bei Frankfurt / Oder. Nun wollen die bei der Gulf-Tankstelle tatsächlich 1,- Euro für die Luft haben. Da fällt das Luft
aufpumpen eben aus. Die Reifen sehen noch gut aus und fühlen sich auch so an. Na da essen wir ein Curry-Wurst und trinken einen Kaffee. Während wir essen und trinken, sinnieren wir
darüber nach, morgen nicht erst nach Watha an den Olbasee zu fahren, sondern von Kromlau nach Hause. Da wir keinen Plan haben wie weit das ist, stellen wir den Gedanken zurück, bis Holger
auf dem Zeltplatz Zeit findet eine Route über Google-Maps zu suchen. Ines holt noch Brötchen für heute Abend und zum morgigen Frühstück. Kurz darauf kommen wir am Zeltplatz an. Es ist
14:20 Uhr. Das Wetter ist übrigens wieder richtig schön geworden.
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Die Rezeption ist leider noch bis 15:00 Uhr geschlossen. Wir suchen uns vorsichtshalber schon mal einen Stellplatz aus. Kurzes Gespräch mit der Betreiberin und wir bleiben
an der Stelle, die wir uns ausgesucht haben. Es ist gleich neben dem ehemaligen Volleyballplatz. Wir kochen Kaffee und Ines geht um 15:00 Uhr uns anmelden. Da Hygiene-Konzept auf diesem
Zeltplatz ist deutlich restriktiver als wir das von den Plätzen in Brandenburg kennengelernt haben. WIr müssen uns in eine Liste zum Duschen eintragen. In der Liste ist festgelegt wer wan
und wie lange duschen darf. Nach jedem Duschen müssen die Duschräume 10 Minuten gelüftet werden, dann dürfen die Nächsten ran. Wir tragen uns für 16:20 Uhr ein und haben Zeit bis 16:30
Uhr. Das reicht zum duschen reichlich aus. Das Konzept funktioniert richtig gut und keiner auf dem Zeltplatz mault rum. Die Betreiber erzählen uns bei Gelegenheit, sie haben den Platz im
April 2020 von der Gemeinde Gablenz/Kromlau übernommen. Und mit den Schwierigkeiten, welche die Corona-Pandemie mit sich bringt, mussten sie das Hygiene-Konzept ausarbeiten, sonst hätten
sie den Platz schließen müssen. Bei unseren letzten beiden Besuchen auf dem Platz war das alles etwas lockerer. Der alte Platzwart hat uns 10,- Euro abgenommen und wir konnten tun und
lassen was wir wollten. Jetzt bezahlen wir 20,- Euro und zusätzlich jeder 1,- Euro für die Duschmarke. Aber, die Qualität ist auch deutlich höher. Wir wünschen den neuen Betreibern vieeel
Glück und Erfolg für die Zukunft. Nachdem wir aufgebaut haben, zieht wieder eine dicke, schwarze Regenwand auf. Wir verziehen uns ins Zelt und da geht es draussen auch schon zu wie im
Herbst. Der Regen pladdert, das wir denken: “Jetzt schwimmen wir weg.” Holger nutzt die Zeit und versucht Sören zu überreden eine Route nach Hause zu finden. Das Ergebnis
überrascht uns. Es sollen nur 70 km sein? Das kann es ja nicht sein. Wir befragen zur Sicherheit noch das Allwissende Google-Maps. Tatsächlich, nur ungefähr 70 km. Also entscheiden wir,
dass wir Morgen den Weg unmittelbar nach Hause antreten, da kann Holger vielleicht noch in den restlichen Urlaubstagen zum Zahnarzt. So schnell wie der Regen aufgezogen ist, so schnell
ist der Schauer auch schon durch. Wir krabbeln aus dem Zelt und bereiten uns auf das Abendbrot vor. Zum Abend sitzen wir noch und spielen Karten.
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Montag, 27.07.2020
8. Etappe geplant: Kromlau - Bad Muskau - Pechern - Lodenau - Rothenburg / OL - Biehain 64
km gefahren: Krauschwitz - Weißkeißel - Rietschen - Stannewisch - Niesky - Jänkendorf - Melaune
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Kittlitz - Nechen - Groß Dehsa - Lawalde 69,85 km
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Wir stehen noch vor dem Sonnenaufgang auf. Es fühlt sich echt kühl an. Aber der Sonnenaufgang ist nah und verspricht einen schönen Tag zu zaubern. Wir gehen uns waschen (ohne Liste) danach
frühstücken, abbauen und einpacken.
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Wir starten etwa 07:15 Uhr. Wetter ist wirklich gut geworden. Durch Gablenz geht es etwas wirr. Sören scheint noch nicht ganz munter zu sein. Aber irgendwie finde wir uns.
Danach geht es weiter nach Krauschwitz. Nun beginnt eine lange Strecke auf der es wegen des Autoverkehrs recht laut wird. Die Tour geht auf einem Radweg parallel zur B115. Die ist recht
stark befahren. Eine Unterhaltung ist fast nicht möglich. Kurz hinter Krauschwitz ruft Holger beim Zahahrzt an und vereinbart einen Termin. Der ist auch gleich am nächsten Tag.. Die
weitere Fahr bis nach Rietschen verläuft ereignislos. Am Ortseingang Rietschen ist mal wieder eine Gulf-Tankstelle. Wir wollen hier 2. Frühstück machen. Wir suchen einen Stellplatz und
Ines geht Kaffee holen. Holger fällt inzwischen auf, dass an dieser Gulf die Luft kostenlos ist. Also nutz Holger die Gelegenheit und korrigiert an den Rädern und Anhängern die Luft.
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Nach dem Kaffee geht es auch gleich weiter. Kurz vor Niesky biegen wir links in Richtung Stadt ab. In Niesky gibt es einige Baustellen und wir müssen Alternativen suchen.
Aber es geht ohne große Umwege weiter. Ab Jänkendorf gibt es keine Überraschungen mehr. Die Strecke über Nieder Seifersdorf, Melaune, Reißaus, Kleinradmeritz, Oppeln und Kittlitz
sind wir schon öfter gefahren, allerdings ohne das große Gepäck. Die Steigungen von Klinradmeritz nach Oppeln und nach Kittlitz haben es ganz schön in sich. Während einer kleinen
Trinkpause hupt uns ein Tanklastwagenfahrer an. Wie es sich herausstellt ist der Mann einer Arbeitskollegin gewesen. Was für ein Zufall. Die Welt ist ein Dorf.
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Von Kittlitz aus fahren wir nicht über Löbau, sondern weiter nach Nechen und von dort über Großdehsa in Richtung Streitfeld. Von da ist es dann nur ein Katzensprung bis nach Lawalde.
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Am Ortseingang machen wir noch ein kurze Pause. Wir genießen es, nach mehreren Jahren endlich wider einmal eine Radtour bis nach Hause geschafft zu haben. Das ist erst
einmal eine euphorisches Gefühl. Nun geht es bis nach Haus fast ausschließlich bergab. Schließlich sind wir kurz nach 13:00 Uhr zu Hause angekommen. Nach 7 Etappen und 578,18 km ist
unsere 2020-er Urlaubstour zu Ende. Die Tour war rotz der ganzen Corona-Geschichte wunderbar. Ausser der Reifenpanne bei Frankfurt / Oder ist nichts weiter passiert. Bis zum Ende des
Urlaubes machen wir noch weiter Radtouren in der unmittelbaren Umgebung, so dass wir auf insgesamt 711, 67 Urlaubskilometer kommen.
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