Elbe 01

[Home] [Kontakt] [News] [Impressum] [Karten]

Ausflug auf der Elbe am 26.06.2010
Wetter: erst bewölkt später Aufheiterungen bis sonnig; 10-22°C

Der nächste Höhepunkt des Jahres, nach dem Ausflug in den Spreewald und auf der Spree, sollte unsere Tour auf der Elbe sein.
Leider hatten die Kinder an dem Wochenende keine Zeit, uns zu begleiten.
Nach den Berichten anderer Paddler zu urteilen, ist die Elbe für Anfänger eine Herausforderung. Wir waren entsprechend aufgeregt und gespannt, was uns wohl erwarten wird. Einigkeit bei allen Berichten war, dass die Fahrt auf der Elbe ein fantastisches Naturerlebnis ist. Ganz besonders die Sächsische Schweiz mal aus einer anderen Perspektive zu sehen, soll schon sehr reizvoll sein. Wir wohnen nicht zu weit von Schmilka, unserem geplanten Einsatzort entfernt. Auf Schusters Rappen haben wir schon mehrere Ausflüge ins Elbsandsteingebirge unternommen. Um so größer war die Neugier, wie es wohl aus der “Froschperspektive” aussehen würde. Am Abend wurde wieder das Auto beladen. Der Plan sah vor, um 05.00 Uhr aus den Federn zu klettern, zu Frühstücken und dann gegen 06.00 Uhr die Hühner zu satteln und das Gehöft zu verlassen. Aber wie das mit Plänen so ist: “... und ist der Plan auch gut gelungen, verträgt er doch noch Änderungen.” Das mit dem Aufstehen haben wir noch ganz gut in die Reihe bekommen. Aber dann. Ach los, eine Tasse Kaffee können wir noch trinken. Ach je, wer weiß wie es mit Austreten wird, einmal noch die Schüssel besuchen, dann geht’s aber sofort los. Nach einer letzten Ausrüstungskontrolle sind wir dann gegen sieben vom Hof gerollt. Gut dass der Weg nicht so weit und außerdem gut ausgeschildert ist. So dauerte es knapp über eine Stunde und wir hatten den Parkplatz in Schmilka erreicht. Die Gegend um Bad Schandau, Schmilka, Schöna usw. gehört ja schon zu den Hochburgen des Tourismus in der Sächsischen Schweiz. Um so erstaunlicher waren die Parkgebühren. Pro angefangener halben Stunde   0,25 € ist absolut fair. Wir fütterten den Parkscheinautomaten und verrechneten uns gründlich. So kam es dass wir den Platz bis 21.30 Uhr gebucht hatten. So lange wollten wir gar nicht unterwegs sein. Aber lieber zu lange gebucht, als ein Knöllchen zu bekommen. Nach dem Bezahlen der Parkgebühr, luden wir das Auto aus und begannen neben dem Fähranleger unser Boot aufzubauen.

Während des Aufbaus kamen noch vier Leute dazu. Es waren welche aus dem Erzgebirge. Sie hatten auch zwei Faltboote dabei. Die Männer bauten die Boote auf und die Frauen schafften die Autos nach Pirna um mit dem Zug zurückzukehren.
Nachdem wir unser Boot zusammen hatten, setzten wir an der Treppe ins Wasser und die Fahrt ging los.

Wir hatten nicht wirklich einen Plan wie weit wir an diesem Tage kommen würden. Wir konnten die Fließgeschwindigkeit nicht so richtig einschätzen und außerdem war an diesem Tag auch ganz schöner Gegenwind.  Als wir nach kurzer Zeit die ersten Häuser von Bad Schandau sahen, waren wir uns ziemlich sicher, an diesem Tag bis Pirna zu kommen.

Die Häuser entlang der Elbe stehen auch ziemlich dicht an dicht. Es sind sehr schmucke Häuser und es ist schön, dass vom Jahrhunderthochwasser nichts mehr zu sehen ist.
Beeindruckend ist auch der Personenaufzug in Bad Schandau. Er führt 56m in die Höhe auf die Ostrau. Weiter ging es mit fleißigen Paddelschlägen Richtung unserer ersten Brückendurchfahrt unter der B172 hindurch.

Im Anschluss an diese, folgte gleich eine Eisenbahnbrücke die wir passierten. Die Carolabrücke war bis 1977 eine kombinierte Eisenbahn- und Straßenbrücke. Nach Einweihung der neuen Straßenbrücke, wurde ein Rückbau vorgenommen und jetzt fährt nur noch die Eisenbahn darüber. Rechts und links sind noch die alten Pfeiler aus den Jahren  1874-1877 zu sehen.

Weiter geht die Fahrt. Wir lassen Prossen rechts liegen und sehen schon voraus den Lilienstein. Es folgt eine Linkskurve und der Lilienstein liegt rechtselbig vor uns und in der Ferne ist bereits die Festung Königstein zu sehen.

Eine kurze gerade Strecke und links kommt Königstein näher. Wir passieren den Zeltplatz, der ganz gut belegt ist und kommen unserem ersten Pausenplatz näher. In der Rechtskurve machen wir genau gegenüber der Festung unsere erste Rast.

Die Pause zog sich so ca. eine 3/4 Stunde hin. Danach ging es weiter. Linkselbig kam Weißig in Sicht. Hier begegneten wir dem ersten Schubverband. Wir waren gespannt wie das mit den Wellen wird. Erstaunlicherweise machen die Schubverbände leicht beherrschbare Wellen. Liegt wohl daran dass sie nicht so schnell fahren und außerdem sehr wenig Tiefgang haben.

Nachdem wir Weißig passiert, hatten näherten wir uns Oberrathen. Damit wartete das nächste “Abenteuer” auf uns. Es handelt sich um die Gierfähre in Rathen, kurz vor der Bastei. Gelesen hatten wir, dass man die Gierfähre nur passieren darf, wenn sie an ihrer Heimatliegeposition ist. Aber lesen und erleben sind doch zwei verschiedene Dinge. Die Gierfähre liegt nun ziemlich genau hinter einer Linkskurve. Man sieht sie aber rechtzeitig und kann, wenn sie auf der linken Seite liegt, noch ganz easy anlegen und warten, bis sie auf der rechten Seite ihre Liegeposition eingenommen hat.

Nach passieren der Fähre fuhren wir an den Basteifelsen vorbei. Leider haben wir von der Bastei keine schönen Bilder gemacht. Vielleicht waren wir von der Gierfähre noch etwas abgelenkt. Außerdem hat der Verfasser fotografiert, und der hat es nicht so drauf wie sein Schatz. Deshalb wird meine liebe Ines bei der nächsten Tour wieder die Fotoarbeiten übernehmen.

In Richtung Rathen waren dann auch die ersten Ausflugsdampfer unterwegs. Auch diese schlagen keine großen Wellen. Viel schlimmer sind die, leider ziemlich häufig auftauchenden, Speedboote. Die verursachen sehr kleine aber harte Wellen. Diese schlagen auch mehr an die Uferbefestigung. Der Großteil der Speedbootfahrer nimmt aber Rücksicht auf die Paddler und nimmt in unmittelbarer Nähe doch Geschwindigkeit raus. Danke dafür.

Die Fahrt geht weiter an der Stadt die als Namensgeber für den oben gezeigten Raddampfer fungiert. Nicht lange später kommt auch schon das Ortseingangsschild vorn Pirna in Sicht. Leider näherte sich unsere Fahrt unweigerlich dem Ende zu.

Entlang der Pirnaer Elbpromenade näherten wir uns unserem geplanten Aussetzpunkt. Laut Google Maps, liegt der Pirnaer Ruderverein unmittelbar nach der ersten Brücke auf der linken Elbseite. Zuvor näherte sich die “Pirna” von hinten. Der Schiffsführer demonstrierte uns noch ein perfektes Anlegemanöver. Er drehte den Bug entgegen der Fließrichtung und legte in einem eleganten Manöver in Rückwärtsbewegung an. Sah super aus. Wir planten direkt nach der Brücke das Wendemanöver, um an den Anleger zu kommen. Leider unterschätzten wir die Strömung und unsere “Biodampfmaschine” funktionierte auch nicht so gut wie bei einem Elbdampfer. So kam es, dass wir erst ein paar Meter hinter dem Anleger ans Ufer gelangten.

Nun ging es ans Abbauen und Verstauen des Bootes. Das hat soweit gut funktioniert. Dann mussten wir Alles einen Hang hinauf tragen und uns schlau machen wie wir auf kurzem Weg zum Bahnhof kommen. War eine ganz schöne Plackerei mit all dem Gepäck. Als wir endlich auf dem Bahnhof ankamen, waren wir fix und fertig.

Bis zur Abfahrt hatten wir noch etwa eine halbe Stunde Zeit. Wir organisierten uns am Automaten die entsprechenden Fahrkarten, was sich als gar nicht so einfach herausstellte. Da wir eigentlich nie mit dem Zug fahren, mussten wir zuerst rausfitzen, wie man an dem Fahrkartenautomaten die richtige Fahrkarte bekommt. Na ja, hat zwar gedauert, aber letztlich doch geklappt. Der Zug fuhr ein und wir luden das Gepäck ein und stiegen zu. Ines musste austreten. Da war unser nächstes Problem. Den Knopf zum Öffnen der Toilettentür haben wir schnell gefunden. Der Schließknopf war da schon schwieriger. Als sich die Tür schloss, kam auch schon der Schaffner um die Fahrausweise zu kontrollieren. Nach zwei minütiger Suche, Ines hatte die Fahrkarten im Portemonnaie und dieses war in unserer Tasche verbuddelt, präsentierte ich stolz die Fahrscheine. Die Worte aus dem Mund des Schaffners ließen mir einen kalten Schauer den Rücken runter rieseln. Er sagte: “Das kostet pro Fahrkarte 40,- Euro Strafe.”  Mein Gesicht hätte ich in diesem Augenblick nicht sehen wollen. Ich verlangte höflich eine Erklärung, welche auch sofort folgte. Nach dem Kauf am Automaten, müsse die Fahrkarte an einem Terminal auf dem Bahnhof entwertet werden. Ich versuchte zu erklären, dass wir das nicht wussten. Der Schaffner hat wohl meinem dummen Gesicht angesehen, dass ich wirklich keinen Plan hatte. So ersparte er uns die Strafzahlung und sagte, er werde die Karten für uns entwerten und verschwand mit den Fahrkarten auf Nimmerwiedersehen. So, da sassen wir nun ganz schön blöd ohne Fahrkarten im Zug rum. Am Bahnhof Schmilka Hirschmühle verließen wir den Zug und begaben uns an den Fähranleger. Die Fähre kam gerade vom gegenüberliegenden Ufer. Nachdem die Passagiere die Fähre verlassen hatten, stiegen wir zu. Als wir die Fahrt bezahlen wollten, erklärte uns der Fährmann, wir wären ja mit dem Zug gekommen und da die Fähre zum VVO gehört, haben wir mit der Zugfahrkarte auch die Überfahrt bereits bezahlt. Wir erzählten ihm die Geschichte mit dem Schaffner, und dass wir die Fahrkarten nicht mehr haben. Er sagte, das geschehe uns recht und beförderte uns ans andere Ufer. Dort angekommen, trugen wir die Sachen zum Auto und fuhren nach Hause.
Es war ein wunderschöner Tag. Vielen Dank an die freundlichen Angestellten im VVO.

nach oben

[Home] [Kontakt] [News] [Impressum] [Karten]

Update 2011

Radtour von Forst über Ückermünde nach Berlin

Update Februar 2013

Radtour von Rostock über Berlin nach Lawalde

Update Januar 2015

Urlaub 2013

Inliner-Tour auf dem Fläming Skate

Update Februar 2016

Radtour von Rostock über Usedom nach Frankfurt / Oder

Update Dezember 2016

Radtour von Wittenberge über Berlin nach Bautzen

Update Juni 2018

Paddelurlaub auf der Peene

Update Dezember 2018

Skikke als neue Sportart

Update Dezember 2020

Urlaub zu Hause mit Liegerad

Urlaub auf Usedom

Radtour von Wittenberge nördlich von Berlin an den Oder-Neiße-Radweg nach Lawalde